Das Kriegsende 1945 in Bremen aus britischer und amerikanischer Perspektive – ein Vortrag mit Foto- und Filmprojektionen des Bremer Historikers Dr. Diethelm Knauf. Befreiung oder Eroberung? Wie die Bremer und Bremerinnen das Kriegsende erlebten und empfanden, war durchaus sehr verschieden. Wie aber erlebten es die Befreier?
Veranstalter: Arbeitnehmerkammer. Anmeldung erbeten online (www.arbeitnehmerkammer.de) oder unter Tel.: 0421/36 30 19 70
Ich nix Nazi
11. Oktober 2020
Stolpersteine in der Neustadt
11. Oktober 2020
Buchpremiere des 6. Bandes über die NS-Zeit in Bremen: Biografische Spuerensuche und Beiträge zur NS-Zeit in der Neustadt, z.B. zum Isenbergheim in der Kornstraße und zu den Judenhäusern im verschwundenen Warnkengang.
Diese Veranstaltung ist allerdings bereits ausverkauft!!!
Stolpersteinverlegung in Bremen
11. Oktober 2020
01. 09.00 Uhr Neuenlander Straße 20
02. 09.50 Uhr Aßmannshauser Straße 12
03. 10.20 Uhr Lahnstraße 61/63
04. 10.40 Uhr Wulfhoopstraße 46
05. 11.00 Uhr Lehnstedter Straße 2
06. 11.25 Uhr Lehnstedter Straße 113
07. 11.50 Uhr Gastfeldstraße 57/59
08. 14.00 Uhr Wähmannstraße 30
09. 14.20 Uhr Gellertstraße 76
10. 14.45 Uhr Yorckstraße 109
11. 15.10 Uhr Rossbachstraße 33
12. 15.30 Uhr Möckernstraße 55
13. 17.00 Uhr Kirchheide 83/Vegesack
AntiKriegstag in Bremen
8. September 2020
Für ein Foto zum Antikriegstag 2020 stellten wir uns mit unserem Transparent vor das Wandbild am Bunker an der Admiralstraße in Bremen, das „Den Gegnern und Opfern des Faschismus“ gewidmet ist. Nie sei vergessen, dass die Naziherrschaft dem Ziel einer Neuaufteilung der Welt zugunsten Deutschlands diente, die zum Glück gescheitert ist, aber 60 Millionen Menschen das Leben kostete.

Das andere Foto zum Antikriegstag 2020 zeigt uns mit unserem Transparent vor das Gebäude von Rheinmetall in Bremen. Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern. Er konnte im 1. Halbjahr 2020 den Umsatz der Rüstungssparte im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 um 19% und das operative Ergebnis um 75% steigern. Seit über 100 Jahren macht Rheinmetall gute Geschäfte mit dem Krieg und konnte nur nach den zwei verlorenen Weltkriegen für einige Jahre zur Umstellung auf zivile Produkte gezwungen werden. Lasst uns alles dafür tun, dass die nächste Umstellung ohne einen Weltkrieg erfolgt!

Trauerrede für die VVN-BdA von Monika Eichmann
12. August 2020

Abschied und Würdigung von Raimund Gaebelein,

Samstag, 1. August 2020, 14 Uhr, im BLG-Forum (Bremen, Überseestadt, Am Speicher XI/11)
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten, liebe Kampfgenossinnen und Kampfgenossen von Raimund Gaebelein!
Der Landesverband Bremen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten – VVN-BdA, hat euch heute hier eingeladen, um gemeinsam unseres Landesvorsitzenden und unseres Freundes zu gedenken.
Wir trauern um Raimund Gaebelein, der in den frühen Morgenstunden des 28.6. gestorben ist. Seit einigen Wochen ging es ihm nicht gut, aber nur wenige Termine sagte er ab. Um seinen politischen Idealen gerecht zu werden, hat er engagiert immer alles gegeben. Das Arbeitspensum, das er für unseren Bremischen Landesverband absolvierte, hat ihn, auch über seinen Stadtteil Gröpelingen hinaus, zu einer bekannten Persönlichkeit der Hansestadt gemacht.
Ray, wie ihn viele nannten, wurde 1947 in Marburg/Lahn geboren, ging dort zur Schule und machte sein Abitur. Von 1967 bis 1973 studierte er an der Philipps-Universität Geschichte, Politik und Philosophie. Er wollte Lehrer werden, absolvierte sein Referendariat im hessischen Hünfeld 1977. Dort teilte man ihm mit, dass eine Einstellung nicht in Frage käme – Berufsverbot! Ray war damals Mitglied der DKP…
Er ging für ein Jahr nach Nordirland (Derry) und arbeitete dort mit Obdachlosen als Leiter eines Heimes. Hier entstand seine Liebe zur keltisch-irischen Kultur und Musik.
Vielfältige politische und persönliche Kontakte zwischen Marburg und Bremen brachten ihn dann 1978 in die Hansestadt Bremen. Hier arbeitete er bei Sozialverbänden und freien Trägern als Sprachlehrer und in sozialarbeiterischen Bezügen z. B. mit Schulvermeidern. Noch bis zuletzt unterrichtete er Geflüchtete ehrenamtlich.
Raimund war überzeugter Antifaschist und unermüdlicher Kämpfer gegen das Vergessen. Als Mitglied der VVN BdA wählte man ihn 1994 zum Vorsitzenden der Landes-vereinigung Bremen, als Nachfolger von Walter Federmann und in den Fußstapfen von Willy Hundertmark. Mit ihm gemeinsam entwickelte er auch Konzepte der „antifaschistischen Stadtrundgänge“, die viele hier kennen. Ray war auch Redakteur der Zeitung „Der Bremer Antifaschist“ und hat unzählige Beiträge geliefert.
Ray engagierte sich sehr für das Wohn- und Ferienheim Heideruh.
In Bremen kämpfte er für eine würdige Erinnerung an die Bremer Außenlager des KZ Neuengamme, vor allem die Aufarbeitung der Geschichte des Außenlagers Bremen-Schützenhof war sein Projekt.
Jährlich besuchte Raimund, oft mit Marion, Ulrich und mir, Treffen und Tagungen der Außenlager-Initiativen und -Gedenkstätten des ehemaligen KZ Neuengamme und berichtete dort über Fortschritte oder Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Erinnerungsorten für die Bremer Außenlager.
Prof. Dr. Detlef Garbe aus Hamburg schreibt in seinem Nachruf auf der Neuengamme-Homepage: „Wir werden diesen kleinen und doch großen Mann, seine kluge, stille, sanfte, liebevolle und freundliche Art sehr vermissen.“
Als ich Raimund bei Planung der Verlegung von Stolpersteinen in Blumenthal vor ca. 17 Jahren kennenlernte, mit seiner Baskenmütze auf dem Kopf, seinem immer präsenten kleinen Notizbuch, seiner nachdenklichen und klugen Art, ging mir das Bild von Ernesto Cardenal durch den Kopf.
Für meinen Geschichtsunterricht in der Oberstufe verwendete ich z. T. seine Publikationen und lernte so mit ihm, einerseits die Arbeit im Autorenkollektiv für die Schriften-Reihe der „Stolpersteine in Bremen“. Andererseits lernten Marion, Uli und ich mit ihm die Stichting Meensel-Kiezegem `44 in Belgien kennen, zu deren Mitgliedern Ray engen und freundschaftlichen Kontakt hielt. Regelmäßig entstanden so auch in meinem Arbeitsalltag Begegnungen zwischen Zeitzeugen und Schulklassen und Oberstufenkursen.
Unvergessen bleiben unsere gemeinsamen Besuche in Meensel-Kiezegem, wo wir zu Gast bei Freunden waren, z. B. im Sommer 2014 oder letztes Jahr bei der Eröffnung des neuen Friedensmuseums in Meensel. Wir konnten vieles von Raimund lernen. Gegenbesuche der Meenseler, aber auch der Amicale Belge oder der Amicale Francaise de Neuengamme fanden jährlich in Bremen statt und wurden von Raimund stets engagiert begleitet. Auch zu Freundschaften Verfolgten des Naziregimes und Zeitzeugen aus den Niederlanden, wie hier Cees Ruijter pflegte Raimund.
Für die Partei DIE Linke wurde er seit 2003 wiederholt in den Stadtteil Beirat gewählt. Noch in seiner letzten Woche nahm er als stellvertretender Beiratssprecher an der Beiratssitzung in Gröpelingen teil. Raimund hat in seinem „Arbeiterstadtteil“ auch immer „Politik vor Ort“ gemacht parteiübergreifend akzeptiert.
Keine 5 m konnte man mit Raimund in Gröpelingen unterwegs sein, ohne dass jemand rief „Hallo Ray!“
Ray war Knotenpunkt und Stern der antifaschistischen Bewegung und Vernetzung in Bremen. Dabei konsequent, aber nie ausgrenzend, sondern immer versucht zu integrieren, wenn es möglich erschien.
Mit Raimund sind zahlreiche und beeindruckende Gedenkveranstaltungen verbunden, wie „Menschen gegen Rechts“ im Mai 1994 auf dem Bremer Marktplatz, ein Jahr nach dem feigen Mord von Neonazis in Solingen oder die große Demo 2006 gegen den NPD-Aufmarsch in Gröpelingen. Ausstellungen der VVN brachte Raimund in verschiedene Schulen – Kooperationen mit Lehrer*innen entwickelten sich. Die internationale Ausstellung der FIR „Widerstand in Europa“ in der unteren Rathaushalle 2014 war ein Highlight.
2015 erhält Raimund den Franco Paselli Preis der Internationalen Friedensschule Bremen im Bürgerhaus in Vegesack. Eigentlich mochte er kein Aufhebens um seine Person, aber diese Ehrung hat ihn doch gefreut.

| Eines seiner neueren Projekte war die Aufstellung der Gedenk-Steele zur Erinnerung an den Standort des ehemaligen Jüdischen Altersheims in Gröpelingen. |
Für Bremen besonders wichtig, war aus meiner Sicht als Geschichtslehrerin, Raimunds konstantes kompetentes Eintreten für das traditionelle Gedenken an die Bremer Räterepublik von 1918/19, ihre Verteidiger, die Kämpfe und Errungenschaften der Arbeiterinnen und Arbeiter. Jedes Jahr organisierte er mit anderen die Gedenkfeiern auf dem Waller Friedhof und das anschließende Kulturprogramm im Westend.
Vielen von uns war Raimund ein guter Freund, hilfsbereit und unterstützend.
Er wird uns unermesslich fehlen.
Die Bremer Landesvereinigung der VVN-BdA – hier bei unserer Jahresauftakt-Versammlung im Januar – wird ohne Raimund nicht mehr dieselbe sein. Wir müssen uns anstrengen und werden doch diese Lücke nicht füllen.
Berthold Brecht sagt: Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.
Wir behalten ihn unvergessen.
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute
31. Mai 2020
Den Sozialen Netzwerken konnten wir entnehmen, dass sich unsere langjährigen Wegbegleiter Tom Devos und Caroline Colebunders am 30. Mai das Jawort gegeben haben. Im Namen der Landesvereinigung die allerbesten Glückwünsche. Wir hoffen, dass wir uns im nächsten Jahr zum gemeinsamen Gedenken wiedersehen werden.
Der Landesvorstand
Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg
14. Mai 2020
„Zwölf Jahre Schrecken, zwölf Jahre der Unmenschlichkeit, der Entrechtung und Erniedrigung, der Verfolgung und der blutigsten Willkür liegen hinter uns. In Nacht und Grauen war Deutschland verstrickt, wie ein lastender Alp lag die Hitlerherrschaft auf allen, die noch menschlich fühlten, die noch freiheitlich empfanden, die noch selbständig denken konnten…“, schrieb die „Kampfgemeinschaft gegen den Faschismus“ am 6. Mai 1945 im „Aufbau“, der ersten Zeitung nach der Befreiung durch die alliierten Truppen. Fast 46.000 Wohnungen waren zerstört, 55% des Wohnraums nicht mehr nutzbar. 965 Menschen waren aus politischen, religiösen oder rassischen Gründen ermordet worden, unzählige starben als Soldaten und aufgrund der Bombardierungen. Transport-, Energie- und Versorgungssystem war völlig zusammengebrochen. Die Essensrationen auf 60% zusammengeschrumpft.
In 35 Stadtteil- und Ortsgruppen begann die KgF mit 6.500 Mitgliedern die Trümmerbeseitigung in Angriff zu nehmen. Nicht nur die Schutthalden mussten abgetragen, die Versorgung mit Lebensmitteln, Wohnraum, Grundversorgung und Arbeit gesichert werden. „Der Aufbau einer neuen Ordnung darf kein „Wiederaufbau“ sein, kein Wiederaufbau dessen, was vergangen ist, was von der Geschichte mit harter Hand hinweggefegt wurde!“ in den Betrieben war dem Einfluss faschistischen Denkens durch Herstellung demokratischer Strukturen entgegenzuwirken.
Im Sofortprogramm der KgF wurde die sofortige Auflösung der NSDAP und ihrer Gliederungen gefordert, die Freilassung der inhaftierten Antifaschisten, die Wiederherstellung der Grundrechte, die Gleichstellung aller ausländischen Arbeiter, die Wiederherstellung der Gewerkschaften und des Betriebsrätegesetzes, die Umstellung auf Friedensproduktion im Interesse der breiten Masse der Bevölkerung, eine Neubildung von Polizei, der Arbeitsämter und Verwaltung aus bewährten Antifaschisten, die kommunale Selbstverwaltung. Reparaturfähige Häuser und Wohnungen sollten wiederinstandgesetzt, über Bedarf hinausgehender Wohnraum beschlagnahmt, vorhandene Lebensmittel zentral erfasst und über Konsumgenossenschaften verteilt werden. Gas-, Wasser- und Stromversorgung, der öffentliche Nahverkehr, Reparatur der Kanalisation sollten sofort gesichert werden.
75 Jahre nach der Befreiung von Faschismus und Krieg stehen wir vor einer anderen Situation. Demokratische Strukturen wurden hergestellt, die Entnazifizierung blieb im aufkommenden Kalten Krieg unvollendet, Deutschland wurde in zwei Staaten gespalten, die Wirtschaft geriet nach zehn Jahren erneut in den Strudel einer Aufrüstungspolitik. Im aufkommenden Kalten Krieg waren die alten Kräfte aus Industrie und Großbanken, aus Militär und Verwaltung, aus Justiz und Polizei im Westen Deutschlands wieder gefragt. Schritt für Schritt wurden Antifaschisten aus dem öffentlichen Leben gedrängt, sahen sich Organisations- und Berufsverboten ausgesetzt. Zaghafte Pflänzchen der Rüstungskonversion vertrockneten nach dem Ende der sozialistischen Strukturen im Osten unseres Kontinents. Waffen werden in Krisengebiete verkauft, die Bundeswehr in 14 Staaten der Erde militärisch eingesetzt, in humanitärer Mission, wie es heute schamhaft heißt. Eine Neuaufteilung von Interessengebieten ist in vollem Gange, die Auseinandersetzung um Rohstoffe, unter Absicherung der Verkehrswege dorthin. Erneut sehen wir uns mit faschistischen Denkmodellen und Wertstrukturen konfrontiert, die bis in bürgerliche Parteien hinein aufgenommen werden und sie zu autoritären Maßnahmen drängen. Wirksame Gegenproteste sind in Zeiten einer Ausnahmesituation erheblich erschwert. Wachsam müssen wir sein, wollen wir nicht unter dem Deckmantel der Krankheitsbekämpfung eine allmähliche Aushebelung über lange Jahrzehnte hart erstrittener bürgerlicher und gewerkschaftlicher Rechte erleiden.
Raimund Gaebelein,Landesvorsitzender VVN-BdA Bremen, Rede zum 8.Mai
Rede zum 8.Mai
14. Mai 2020
„Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Genossinnen und Genossen,
Am 8. Mai 1945 besiegten die alliierten Westmächte gemeinsam mit der kommunistischen Sowjetunion – das bleibt heutzutage gerne mal unerwähnt – das faschistische Deutschland und besiegelten damit das Ende des deutschen Nationalsozialismus. Ja, dieser Tag war – auch – ein Tag der Befreiung: Der Befreiung all derjenigen, die unter dem nationalsozialistischen System gelitten haben, die dagegen waren, und die Widerstand geleistet haben. Und eine buchstäbliche Befreiung für die, die in den Konzentrationslagern unter unvorstellbaren Bedingungen dem Tode trotzen konnten.
Aber ein immenser Teil der Deutschen wurde nicht befreit, sondern besiegt. Nachdem sie bis zum bitteren Ende und darüber hinaus die Naziherrschaft unterstützt und die menschenverachtende Ideologie weiter verbreitet, die den Nationalsozialismus ihr Leben lang gerechtfertigt haben. So wichtig die Rede von Richard von Weizäcker war, hat er sich doch nicht der deutschen Verantwortung gestellt: „wir“ wurden eben nicht „alle“ befreit. Auch darüber müssen wir am 8. Mai reden.
Wir müssen immer wieder deutlich machen, dass es alltäglicher Rassismus und Antisemitismus waren, die den Weg zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und zur Shoah geebnet haben. Es war damals eben nicht nur eine überschaubare Zahl von Nazi-Größen, die allein für den Genozid verantwortlich war.
Heute sind wir alle gefordert, die Mitmenschlichkeit und Solidarität unserer Gesellschaft immer wieder offensiv zu verteidigen.
Alexander Gauland nennt den Sieg der Alliierten über Nazi-Deutshcland eine „große Niederlage“. Das ist gräßlich. Erschreckender ist aber, dass er mit dieser Geshcichtsvergessenheit nicht alleine ist. Auch andere würden anstelle der Erinnerungskultur lieber einen „Schlussstrich“ sehen.
Rechte Gesinnung reicht bis weit in die Mitte unserer Gesellschaft. Rechtsnationale Parteien sitzen in unseren Parlamenten. In vielen europäischen Ländern regieren sie sogar mit. Rechtsextreme Parolen sind salonfähig geworden, und rechtsextreme Rhetorik ist die geistige Saat für rechtsextreme, rassistische, antisemitische und islamfeindliche Gewalttaten. „Wehret den Anfängen“ ist nicht mehr ganz richtig – wir sind schon mitten drin.
Deshalb heißt es für uns als VVN / BDA, für uns Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, und für mich als Sozialdemokratin!nicht nur heute am 8. Mai: Nie wieder! Kein Fußbreit den alten und neuen Hetzern, kein Fußbreit dem Faschismus! Hoch die Internationale Solidarität.“
Rede Sascha Aulepp, SPD Landesvorsitzende, zum 8.Mai
Erinnerung und Mahnung
14. Mai 2020
Der 8. Mai: Heute vor 75 Jahren nahmen die Vertreter der Anti-Hitler-Koalition die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands in Berlin-Karlshorst entgegen. Die Soldatinnen und Soldaten der Anti-Hitler-Koalition haben den Sieg über die Nazibarbarei errungen. Dafürsagen wir heute Danke!
Dieser Sieg war aufs Engste verbunden mit der besonderen Leistung der Völker der Sowjetunion und der Roten Armee. Es war die Verteidigung Leningrads und Moskaus, die der „Blitzkriegsstrategie“ der Nazitruppen ein Ende bereitete. Mit der blutigen Schlacht um Stalingrad und der Panzerschlacht am Kursker Bogen wurde die Wende im Zweiten Weltkrieg eingeleitet und der Weg für die Zweite Front im Westen im Jahre 1944 geöffnet. Im Ergebnis konnte das Kriegsende in Europa erkämpft werden. Dafür sagen wir heute Spasibo!Ich halte es mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker, der1985 erklärte: Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung! Kanzlerin Merkel setzt diesen Gedanken nicht fort. Das Gegenteil ist der Fall. Heute hättesie die Gelegenheit, an einem sowjetischen Mahnmal in Berlin ihren Respekt und ihre Anerkennung für die Befreiung von der NS-Diktatur zum Ausdruck zu bringen. Damit hätte auch ein Zeichen an die Russische Föderation für einen Aufbruch in eine neue Verständigungspolitik verbunden sein können. Stattdessen geht die Bundesregierung auf Konfrontation zu Russland. Frau Merkel ist eine glühende Vertreterin der von den USA verlangten Sanktionen gegen Russland. Nato-Truppen stehen heute vertragswidrig wieder an Russlands Grenzen. Deutsche Soldaten befinden sich erneut in der Nähe Leningrads/St. Petersburgs. Mit der Nato-Strategie der „nuklearen Teilhabe“ strebt der deutsche Militarismus nach Atomwaffen. Diese Tatsachen sind unerträglich und gehören sofort beendet!Wir, die Mitglieder des Deutsch_Russische_Friedens_Tage Bremen e. V., sind in großer Sorge über die deutsch-russischen Beziehungen. Wir setzen uns für Kooperation statt Konfrontation ein. Wir wollen daran mitarbeiten, ein vernünftiges Verhältnis zu unseren Nachbarn im Osten zu entwickeln. Wir setzen auf Verständigung und gute Nachbarschaft. Als Schritte zur Vertrauensbildung setzen wir auf kulturellen Austausch und die Entwicklung einer Städtepartnerschaft zwischen Bremen und einer russischen Stadt. In diesen Tagen sehen wir zahlreiche Versuche, die Geschichte der 8. Mai 1945 neu zu interpretieren. Diese Versuche weise ich entschieden zurück. Der 8. Mai 1945 ist ein und bleibt ein Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg! Er hat es verdient, zu einem allgemeinen Feiertag zu werden!
Redebeitrag von Horst OttoDeutsch_Russische_Friedens_Tage Bremen e. V.






