Am 30. Januar 1933, genau heute vor 92 Jahren ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler.
Den damaligen Faschisten standen Gewerkschafter, Kommunisten, Sozialdemokraten und viele andere stolz entgegen, doch traditionelle Konservative wie Paul von Hindenburg oder Franz von Papen glaubten fälschlicherweise, sie kontrollieren zu können und machten sich so zu ihren „Steigbügelhaltern“.
Der vom faschistischen Deutschland ausgelöste zweite Weltkrieg hat 60 Millionen Menschen das Leben gekostet.
Mit einer kleinen Aktion beim Bahnhof Vegesack am 30. Januar haben wir daran erinnert, dass Hitler kein Betriebsunfall war, sondern dass handfeste ökonomische Interessen hinter ihm standen. Auch am Krieg verdienten einige gut, darunter auch die Lürssen-Werft in Bremen-Nord. In dem Flugblatt, das wir den Passanten angeboten haben, haben wir dazu informiert. Eye Catcher war wieder unser großes Transparent mit dem Schwur von Buchenwald.
Die VVN-BdA Bremerhaven zeigt vom 27. Januar 2025 bis zum 7. Februar 2025 die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ in den Räumen des Schulzentrums Carl-von-Ossietzky.
Die Eröffnung der Ausstellung fand geschichtsträchtig am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Genau vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Er ist seit 2005 von der UNO auch zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt worden.
Öffentlich zugänglich vom 27.01. bis zum 07.02.2025 Öffnungszeiten 10.00 Uhr – 15.00 Uhr und nach Absprache Gruppen, bitte anmelden bei: Wilfried Krallmann-Hansen [casaburro@googlemail.com / 017620433879] oder Joachim Krauss [Krauss_joachim@t-online.de / 01715313407]
Die Ausstellung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) eröffnet in Bremen!
22. Oktober – 8. November 2024 in der Volkshochschule Bremen, Bambergerhaus, geöffnet Mo-Fr 08:00-18:00 Uhr und Sa 09:00-15:00 Uhr
Zur Eröffnung am 22. Oktober um 17:00 Uhr sprechen Antje Grotheer, Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, und Thomas Willms, Geschäftsführer der Bundesorganisation der VVN-BdA und wesentlicher Macher der Ausstellung.
Führungen durch die Ausstellungen können für Gruppen in gewissem Umfang durchgeführt werden. Anmeldungen bitte per E-Mail an [bremen@vvn-bda.de].
Im Rahmen der Ausstellung zeigen wir am Dienstag, 29. Oktober, 20 Uhr, in Kooperation mit dem Kino City 46 den Film „Nacht und Nebel“ (Originaltitel: Nuit et brouillard) F 1955, Regie: Alain Resnais, Musik: Hans Eisler; Text: Paul Celan. Der Eintritt ist frei. Näheres zum Film ist hier zu finden: https://www.city46.de/programm/oktober-2024
Am 07. November, 19 Uhr findet der Vortrag „Strategien und Netzwerke der extremen Rechten“ der recherche-nord in der VHS statt.
In diesem Vortrag werden die Strukturen der extremen Rechten in Norddeutschland beleuchtet. Es wird Bezug genommen auf bundesweite sowie transnationale Strategien und diese anschaulich erläutert. Der Vortrag bietet einen umfassenden Überblick über aktuelle Entwicklungen und Netzwerke und richtet sich an alle, die sich kritisch mit diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema auseinandersetzen möchten.
Im Lauf unserer Vortragsreihe von März bis November 2024 stellt Wolfgang Hien sechs jüdische Intellektuelle vor, auf die er bei seiner Suche nach „Gegenstimmen“ gestoßen ist. Gegenstimmen zum Zeitgeist der Eliten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der zur Katastrophe des deutschen Faschismus führte. Humanität war in den Augen der Elite der abzulehnende Gegenpol zur Härte und Stärke, die man sich für das „Deutschtum“ wünschte. Es galt, die „Humanitätspropaganda der Juden“ zu bekämpfen und auszumerzen Dies scheint zugleich ein Grund für den seit etwa 1870 stetig wachsenden Antisemitismus zu sein.
Vorgestellt werden: Ludwig Teleky / Käthe Leichter / Simone Weil / Edith Stein / Primo Levi / Emmanuel Levinas
Die einzelnen Vortragstermine sind über den Button „Kalender“ zu finden.
Am 09. Januar 2024 verstarb unerwartet unsere langjährige 2. Vorsitzende Marion Bonk.
Marion Bonk, die Lebensgefährtin unseres ehemaligen Vorsitzenden Raimund Gaebelein, war bis zu dessen Tod eine fast ständige Begleiterin Raimunds gewesen. So haben wir sie auch kennengelernt.
Sie übernahm auch schnell eigenständig Aufgaben. Zusammen hat sie mit Ulrich, Raimund und Gerold fast immer an Raimunds Küchentisch in der BAF-Redaktion den nächsten Bremer Antifaschisten besprochen. Sie kümmerte sich um den Internetauftritt unserer Landesvereinigung und hat dort für die digitale Archivierung unserer Mitgliederzeitung gesorgt. Auch um die organisatorischen Vorbereitungen vieler unserer Veranstaltungen hat sie sich engagiert. Zusammen mit Raimund war sie im Vorstand in Heideruh und bei „Omas gegen Rechts“ engagiert. Mit Corona und Raimunds Tod 2020 zog sie sich weitgehend von der VVN-Tätigkeit zurück. Lediglich Online blieb die gesundheitlich angeschlagene Marion für uns und „Omas gegen Rechts“ aktiv.
Marion Bonk war ein warmherziger Mensch, sie pflegte häufig ein offenes und direktes Wort und hatte einen schrägen, sympathischen Humor. Ihre gesundheitlichen Probleme waren in dem Kreis derjenigen, die sie enger kannten, bekannt, doch ihr Tod durch eine spät erkannte Sepsis kam doch für uns alle sehr überraschend.
Werdet aktiv gegen Faschismus und Kriegstreiberei!
Am 30. Januar 1933 war es so weit: die Regierungsgeschäfte im Deutschen Reich wurden an den Faschisten Hitler mit seinem Kriegsprogramm übertragen. Und es wurde nicht lange gefackelt das Programm auch in die Tat umzusetzen: um das Volk kriegstüchtig zu machen, musste als erstes die Opposition zum Schweigen gebracht werden. In Bremen wehte ab dem 6. März auf dem Rathaus die schwarz-weiß-rote Fahne. Ende März wurde das erste KZ eingerichtet, in den ehemaligen Auswandererhallen Mißler in Findorff.
„Von den in Bremen aus Gründen der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in polizeilicher Schutzhaft befindlichen Marxisten und Kommunisten wurden am Freitag und Sonnabend zunächst etwa hundert Gefangene in ein Konzentrationslager geführt.“
Mitteilung der Polizeidirektion Bremen
Die „Bremer Nachrichten“ (BN) veröffentlichten am 2. April 1933 eine Mitteilung der Polizeidirektion: „Von den in Bremen aus Gründen der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in polizeilicher Schutzhaft befindlichen Marxisten und Kommunisten wurden am Freitag und Sonnabend zunächst etwa hundert Gefangene in ein Konzentrationslager geführt.“ Sozialdemokraten und Gewerkschafter folgten.
Diese „Schutzhaft“ unter der Leitung des SS-Hauptsturmführers Otto Löblich war brutalst, die Schreie der grün und blau Geschlagenen drangen bis in die umliegenden Wohnungen. Auch aufgrund von Beschwerden aus der Bevölkerung wurde im September 1933 das KZ nach Ochtumsand verlegt.
Heute erinnert ein Denkmal in der Walsroder Straße an die Verbrechen, die hier geschahen. Zu lesen ist folgender Text von Kurt Tucholsky: „Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen NEIN!“
Besonders angesichts der aktuellen Entwicklung halten wir, die VVN-BdA Bremen, es für notwendig, auch an diesen Tag der deutschen Geschichte zu erinnern.
„Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen NEIN!“
Kurt Tucholsky
Aber bei der Geschichtsbetrachtung darf es nicht bleiben. Die Geschichte wiederholt sich, wenn wir nicht aktiv in sie eingreifen.
Heute sind es Mitglieder einer Ampel-Regierung, die Deutschland wieder „kriegstüchtig“ machen wollen. Wir erleben angesichts des Krieges in der Ukraine und in Gaza eine beispiellose Aufrüstung und Militarisierung. Ein „Wehr“etat in Rekordhöhe, 100 Milliarden Sonderschulden für die Bundeswehr, Rüstungsexporte auf Rekordniveau und eine generelle Mobilmachung, in der jeder, der den Kriegskurs des deutschen Imperialismus in Frage stellt, zum Feind erklärt wird.
Wir erleben ein Erstarken der faschistischen Bewegung, die auf verschiedenen Ebenen in der Lage ist Massen zu mobilisieren. Gleichzeitig holt die AfD, eine – zumindest in Teilen – offen faschistische Partei, Rekordergebnisse in den Umfragewerten und plant im Hinterzimmer die Deportation von Millionen Menschen, die in ihren Augen nichts in Deutschland verloren haben. Es ist gut und richtig, dass jetzt massenhaft Menschen gegen die AfD auf die Straße gehen, und wir unterstützen das in jedem Fall. Die Gefahr der AfD darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, wer gerade dieses Land regiert, Waffendeals macht und die rassistische Abschottungspolitik ganz real durchführt. Der Bundestag beschloss am Donnerstag ein Gesetz, mit dem Geflüchtete schneller wieder außer Landes gebracht werden sollen.
Sieht so Kampf gegen Rechts aus oder kommt man damit nicht eher den Forderungen von AfD & Co. entgegen?
Gegen den weiteren Ausbau der Festung Europa, die rassistische, kriegstreiberische und unsoziale Politik muss sich unser Kampf richten.
Lasst uns diesen Tag nutzen um daran zu erinnern, dass Hitler kein Betriebsunfall war: den Faschisten wurde damals die Macht übertragen und unterstützt wurden sie damals wie heute vor allem von den Reichen und Mächtigen. Hauptsache, der Profit stimmt. Lasst uns heute aktiv dafür werden dass es nie wieder dazu kommt. Organisiert euch und werdet aktiv für eine schlagkräftige antifaschistische Bewegung.
Wenn es nur so einfach wäre Kriegsgerät unschädlich zu machen! Beim Gröpelinger Sommer am 1. Juli in der Lindenhofstraße konnte man das an unserem Stand zumindest symbolisch tun. Panzer und Raketen auf leeren Dosen aufgeklebt und diese zu einer Pyramide aufgestapelt konnte man mit dem gezielten Werfen von Kugeln, auf die eine Friedenstaube gezeichnet war, zum Einstürzen bringen. Nicht wenige Straßenfestbesucherinnen und -besucher haben die Gelegenheit wahrgenommen, Kinder und Jugendliche vorne dran. Als Erfolgsprämie konnten sie sich Buttons und Aufkleber aus unserem Sortiment aussuchen.