Aus Anlass des Gedenkens an die Opfer des Faschismus zeigt die Landesvereinigung Bremen der VVN-BdA Am Sonntag, 11. Februar 2018 um 15 Uhr im Kino City46 den Film „Lebende Ware“. Dieser 97 min. DEFA-Film entstand 1966 unter der Regie von Wolfgang Luderer.
Nachdem die ungarische Regierung dem verbündeten Deutschland nicht mehr zuverlässig erschien, zogen im März 1944 die deutschen Truppen in Ungarn ein und setzten umgehend eine Kollaborationsregierung unter Döme Sztójay ein. Mit den deutschen Invasionstruppen kam ein Sondereinsatzkommando des Reichssicherheitshauptamts unter Führung von SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann mit dem Auftrag, die „Endlösung“ einzuleiten und die Durchführung durch die ungarischen Behörden zu überwachen.
Zur gleichen Zeit bezog SS-Obersturmbannführer Kurt Andreas Becher in einer Villa in Budapest Quartier, um für die SS-Reiterstandarte Ausrüstung und Pferde zu kaufen. Bei der Besichtigung des Hauses sah er die kostbaren Schätze des Inventars und erfuhr, dass der jüdische Hausbesitzer Dr. Chorin ein Werk vertritt, welches der ebenfalls jüdischen Familie Weiss gehört und mit der Firma Krupp in Deutschland zu vergleichen ist. Er ließ Dr. Chorin, der bereits im Gefängnis saß, zu sich kommen und bot ihm an, die Familie Weiss, ihre Angehörigen, alle Aktionäre und ihn selbst vor den Vernichtungslagern zu retten, wenn er ihm das Werk für 25 Jahre in Treuhand übereignet. Des Weiteren stellte Becher eine Ausreise in das neutrale Ausland für alle Betroffenen in Aussicht. Alle Bedenken und Befürchtungen Dr. Chorins wurden von Becher ausgeräumt und dieser bekam auf diese Weise „aus freien Stücken“ den großen Konzern.
Aus Anlass des Gedenkens an die Opfer des Faschismus
10. Januar 2018
Stoppt den Schuldkult?
10. Januar 2018
Ein Leser des Weser-Kuriers verlangt, der Spruch „Stoppt den Schuldkult“ beim U-Boot-Bunker Valentin müsse „umgehend entfernt werden“, während sich Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Thomas Köcher von der Landeszentrale für politische Bildung für den Erhalt der Inschrift und die Anbringung einer Hinweistafel aussprechen…
Der französische Philosoph Didier Eribon macht 2016 in seinem ebenfalls autobiographischen Buch „Rückkehr nach Reims“ Deregulierungen und den Rückbau sozialer Sicherungssysteme mitverantwortlich für die Erfolge der rechten Front National. Offenbar fühlen sich viele Menschen von den politischen und ökonomischen Eliten im Stich gelassen und abgehängt, das Vertrauen in das ökonomische System schwindet und die existentielle Angst vor finanziellem Abstieg und damit sozialer Deklassierung wächst auch bei Leuten, die (noch) einen Arbeitsplatz haben…
Und marginalisiert das ökonomische System nicht auch bei uns Millionen Menschen, die durch ihre Existenzangst in eine politische Ecke getrieben werden, in der sie nichts Gutes zu erwarten haben? Vielleicht kann eine Debatte über den Spruch „Stoppt den Schuldkult“ helfen, all dies und mehr aufzuarbeiten. Bloßes Überweißeln greift zu kurz.
Auszug BAF-Artikel 02/03.18
25 Jahre Nordkonferenz Chronologie
10. Januar 2018
Die erste Nordkonferenz fand am 30./31 Oktober 1993 in Heideruh statt. Sie diente dem Austausch zwischen den VVN-BdA, IVVdN und BdA Landesverbänden Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg. Die 18 TeilnehmerInnen debattierten über die Gefahren aus dem Auftreten neofaschistischer Parteien und Gruppierungen…
Ende Februar 2002 wuchs die Teilnehmerzahl bereits auf 40. Bernd Meimbergs Ausführungen zum Friedenskampf und die Abwehr rechter Gewaltangriffe standen im Mittelpunkt…
Überaus gut besucht war die Nordkonferenz Ende März 2014. Peter Strutynski, Wolfgang Beutin und André Aden beleuchteten Deutschlands erneuten Griff nach der Weltmacht, die Rolle der Vereinigten Staaten seit dem 1. Weltkrieg, die europaweite Zusammenarbeit rechtspopulistischer Parteien…
Auszug BAF-Artikel 02/03.18
Ehrung für Widerstandskämpfer in Blumenthal
10. Januar 2018
Am Sonntag, den 17. Dezember 2017, wurden in Blumenthal zwei öffentliche Fuß- und Fahrradwege nach Leo Drabent und Hans Neumann eingeweiht. Leo Drabent und Hans Neumann, beste Freunde, aktive Kommunisten und KPD- Funktionäre, wurden schon kurz nach der Machtübertragung an die deutschen Nazifaschisten am 30. Januar 1933 verhaftet und bis 1934 in Brandenburg, Oranienburg, Ellisenau und im KZ Esterwegen inhaftiert…
Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus organisierten Drabent und Neumann ein Netz von 3er- und 5er Gruppen, die in Verbindung standen mit dem Hamburger Widerstandsgruppen um Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Robert Abshagen, nach Berlin zu Anton Saefkow. Mit Flugblättern riefen sie die Arbeiterklasse zur raschen Kriegsbeendigung auf…
Die durch Urteil des 2. Senats des Volksgerichtshofs gegen Leo Drabent und Hans Neumann erkannten Todesstrafen sind am 20. November 1944 morgens vorschriftsmäßig im Zuchthaus Brandenburg (Havel)-Görden vollstreckt worden…
Nach unserer 794. Friedenskundgebung, die von über 34 Menschen besucht wurde und der Nachbereitung im Gustav Heinemann Bürgerhaus, fuhren Regine und ich wie an den vergangenen 6 Tagen auch 2 x täglich zu den Wegen von Leo Drabent und Hans Neumann. Mit puren Entsetzen stellten wir um 21.45 Uhr fest, dass am Ende des Weges das Schild von Leo Drabent beschädigt wurde…
im letzten „Büchsenlicht“ habe ich das Schild repariert… Karl
Auszug BAF-Artikel 02/03.18
46 Jahre Engagement für ermordete Antifaschisten
10. Januar 2018
„Unter dem Strang“
„Die ihr diese Zeit überlebt, vergesst nicht. Sammelt geduldig Zeugnisse von den Gefallenen. Sucht Euch einen von Ihnen aus und seid stolz auf ihn als einen großen Menschen, der für die Zukunft gelebt hat“.
Julius Fucik
1903 – 1943
Geschrieben in Gestapohaft
Ermordet in Plötzensee 8. September 1943
Im Juni 1971 fand in der evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde in Bremen-Blumenthal ein Lateinamerika Seminar mit Dr. Salazar vom Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin statt, wo an einer Veranstaltung auch Altbürgermeister Willy Dehnkamp (SPD) teilnahm. Willy Dehnkamp, Widerstandskämpfer und inhaftiert, kannte Leo Drabent und Hans Neumann gut, „(……) Sie hätten aber zu leichtfertig ihr Leben geopfert“, so Willy Dehnkamp. Dehnkamp und mein Vater Paul (1911-1993) kämpften zusammen im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.
Im Juli 1971 lernte ich die Widerstandskämpfer gegen die Nazityrannei, alle verfolgt und inhaftiert, Albert Häusler, Wohnungssenator in Bremen 1946 KPD, Marianne Häusler, Ludwig Rudniki, Jakob Pfarr, Seppl Handl, Albert Chmielewski, Mariechen Müller („Rosa Luxemburg“), Robert Wilczek und andere kennen. Sie erzählten viel über Leo Drabent und Hans Neumann , ihren gemeinsamen Kampf.
Albert Krohn, aktiver Teilnehmer an der Novemberrevolution 1918 in Berlin, nach den Märzaufständen 1919 ½ Jahr Festungshaft in Dresden, war da bereits 4 Jahre tot. Er starb 1967 in Blumenthal und litt unter der Ermordung Drabents und Neumanns, seinen guten Freunden. Fühlte mit Hannchen Neumann, die 3 3 Jahre alt war, als ihr Hans in Brandenburg enthauptet wurde. Sie starb bereits 4 1 jährig schwer an Krebs erkrankt im Jahr 1953. Hannchen war Mitglied der KPD, das erneute Verbotsverfahren lief bereits seit 1951, die Ermordung ihres Hannes hinterließ bei Hannchen schwere seelische Spuren.
Eine Idee wurde entwickelt, Formen einer besonderen Würdigung beider Kommunisten zu finden.
28. April 1974 – 19. Mai 1974 Antifaschistischer Widerstand 1933 – 1945 in Bremen. Eine Dokumentation für die Ausstellung Antifaschistischer Widerstand in der Unteren Rathaushalle in Bremen wurde erstellt. Im Kuratorium der Ausstellung waren als Schirmherr der Ausstellung Hans Koschnick, Bürgermeister SPD, Dr. Heinrich Hannover und auch Georg Gumpert, KPD, DKP, VVN Bund der Antifaschisten, der gemeinsam mit Leo Drabent und Hans Neumann gegen den Faschismus und den heraufziehenden Krieg der Nazis gegen andere Völker kämpfte. In der Dokumentation wird der aktive antifaschistische Widerstand von Leo und Hans gewürdigt. Tief beeindruckend vor allen Dingen die Briefe von Leo Drabent und Hans Neumann, die beide in den letzten Stunden vor ihrer Hinrichtung durch das Fallbeil an ihre Ehefrauen Marianne Drabent und Hannchen Neumann schrieben.
Im Januar 1983 organisierte die ÖTV-Betriebsgruppe des Hauses Blumenkamp mit Petra Wurst, Perdita Heise und Gerd-Rolf Rosenberger, der auch dem Betriebsrat angehörte, am Bronzerelief von Anna Stiegler eine Gedenkkundgebung zu Ihren Ehren und dem 5 0. Jahrestag der Machtübertragung an die Nazifaschisten am 30. Januar 1933. 1 1 Jahre sperrten die Faschisten die Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin Anna Stiegler ins Zuchthaus und anschließend in das Frauen K Z Ravensbrück ein. Der Ehemann Carl Stiegler wurde von den Nazis erschossen. Die Veranstaltung fand im Haus Blumenkamp der Bremer Heimstiftung statt. Anna war MitgründerInnen der Bremer Heimstiftung. Dr. Henning Scherf hielt die Rede. Am 30. Januar 1988 anlässlich des 5 5. Jahrestages der Machtübertragung an die Nazis hat die ÖTV Betriebsgruppe Bremer Heimstiftung eine zweite Gedenkveranstaltung durchgeführt.
Am 21. April 1988, pünktlich zu Anna Stieglers 107. Geburtstag wurde im Haus Blumenkamp bei Kaffee und Kuchen eine Gedenkschrift von der sozialdemokratischen ÖTV-Sekretärin Susanne Heyn, der ÖTV Vertrauensfrau Petra Wurst und den beiden DKP Mitgliedern Perdita Heise und Gerd-Rolf Rosenberger, Betriebsrat, selbst SprecherInnen der ÖTV-Vertrauensleute in der Heimstiftung herausgegeben. In der Broschüre wurde das Leben, ihr Antifaschismus der früheren First Lady der bremischen Sozialdemokratie gewürdigt. Ehrengäste bei dieser Feierstunde waren die ehemalige 2. Bürgermeisterin der Hansestadt Bremen und langjährige Sozialsenatorin Annemarie Mevissen und der ehem. Gesundheitssenator Albert Müller von der SPD, vor der Naziherrschaft auch Mitglied der SAP, selbst inhaftiert, hielt die Festrede. Beide Ehrengäste waren sehr „gerührt“, dass KommunistInnen bei der Erstellung einer Gedenkbroschüre für eine besondere Sozialdemokratin mitwirkten. Albert Müller würdigte den gemeinsamen Widerstand von Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten! Beide, Annemarie Mevissen und Albert Müller, waren der Meinung, dass alle Menschen, die Opfer brachten im Kampf gegen die faschistische Barbarei, es verdient haben, eine besondere Ehrung zu erhalten. Das träfe natürlich auf Leo Drabent und Hans Neumann zu, die dafür ihr Leben opferten. In unserem Bemühen, die beiden besonders zu ehren, sollten wir nicht nachlassen, so Mevissen und Müller.
Gemeinsam forderten alle an diesem Frühnachmittag im Haus Blumenkamp am 21. April 1988, schnellstmöglich das Haus Blumenkamp in Anna Stiegler Haus Blumenkamp umzubenennen, was dann auch passierte. Auch sprachen wir von einer Straßenbenennung in Blumenthal, wo Anna ihre ersten Jahre verbrachte.
Der Kurier am Sonntag vom 24. April 1988 berichtete in einem Artikel von Volker J. Wesslau über die Gedenkkundgebung im Haus Blumenkamp.
1989 – 1991 dann, so wurde prophezeit, das ENDE DER GESCHICHTE !
Am 9. November 2001 wurde die Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg gegründet. An diesem historischen Tag fand die 1. Friedenskundgebung statt. Daraus sind inzwischen jeden Freitag insgesamt 7 9 0 Friedenskundgebungen geworden. Ich gehörte zu den Mitgründern neben Gerd Meyer, Pastor Volker Keller, Alois Engel, Björn Wehrs (SPD), Ludwig Schönenbach (ehem. Bündnis 90/Die Grünen) und weiteren FreundInnen.
Bis zum heutigen Tag wird immer am historischen 9. November an die Friedenskämpfer Leo Drabent und Hans Neumann gedacht, die am 20. November 1944 umgebracht wurden.
Freitag, den 19. November 2004 fand eine weitere Gedenkkundgebung zu Ehren von Leo Drabent und Hans Neumann statt. Der Redakteur Hans-Hermann Boeken berichtete in der Norddeutschen ausführlich über die Gedenkkundgebung mit 2 Fotos der Ermordeten. Es waren 2 besondere Gäste und Redner zugegen:
Ludwig Baumann, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Opfer der faschistischen Militärjustiz, der 1942 von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden war. Ludwig wird nächsten Monat 9 6 Jahre alt. Die Hauptrede hielt die Historikerin Dr. Bärbel Schindler-Saefkow aus Berlin. Ihr Vater Anton Saefkow, zu seiner starken kommunistischen Widerstandsorganisation hielten Leo Drabent und Hans Neumann Kontakt, der mit Professor Dr. Adolf Reichwein und Julius Leber, den Vertretern des SPD Widerstandes, beraten hatte, wie das verbrecherische Naziregime zu stürzen sei, wurde wie Leo und Hans ebenfalls 1944 im Zuchthaus Brandenburg, 8 Wochen vorher geköpft.
Ende des Jahres 2004 schrieb der ehemalige Leiter des Gustav Heinemann Bürgerhauses, Gründer der Internationalen Friedensschule Bremen, Gerd Meyer an das DGB Ortskartell Bremen-Nord:
„Seitens des Gustav Heinemann Bürgerhauses war seit 1 9 8 0 (!!) wiederholt an die Arbeiter Leo Drabent und Hans Neumann des Bremer Vulkan erinnert worden. Wir hatten mehrfach z. B. dem Beirat Vegesack eine Straßenbenennung vorgeschlagen. Dank der Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg und anderer engagierter Personen kommt jetzt endlich eine öffentliche Anerkennung. Leider hat der Betriebsrat des Bremer Vulkan seine ehemaligen Kollegen nicht mehr ehren können. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, wenn der DGB/die IG Metall sich der Gewerkschaftskollegen erinnern würde, z. B. am 1. Mai.“
Im September 2004 im Rahmen des Projekts „Stolpersteine“ beschäftigten sich eine Klasse des Schulzentrums Lerchenstraße unter der Leitung von Detlef Stockinger schon seit längerer Zeit mit der Person Leo Drabent; sie übernahmen die Patenschaft für einen Stolperstein für Leo Drabent, Am Willmannsberg 26 in Vegesack. Die Stolpersteinverlegung fand am 4. Mai 2005 statt. Für Hans Neumann wurde in der Fresenbergstraße 79 in Bremen-Blumenthal ein Stolperstein gelegt. Die Patenschaft übernahm Gerd-Rolf Rosenberger. Der bekannte Schauspieler Rolf Becker legte im Herbst 2005 einen großen Rosenstrauß am Stolperstein von Hans Neumann nieder.
1 9. Juni 2 0 1 2 BürgerInnen und Bürger stellen an den Ortsamtsbeirat Blumenthal gerichtet den Bürgerantrag, eine Straße in Blumenthal nach dem ermordeten Widerstandskämpfer Leo Drabent zu benennen. Durch die Verlängerung der B 74 in Richtung Farge wurde die Richard-Taylor Straße geteilt. Eine der beiden Teile könnte zur Leo Drabent Straße werden.
Der Bürgerantrag wurde einstimmig beschlossen, keine Gegenstimme. Trotz mehrmaliger Anfragen von Andreas Bähr, sachkundiger Bürger der Linkspartei, auch an den Ortsamtsleiter Peter Nowack, ist nach 5 Jahren und 6 Monaten gar nichts passiert!!
Freitag, den 21. November 2 0 1 4 3 7 FriedensfreundInnen dachten an Leo Drabent und Hans Neumann, die vor 7 0 Jahren enthauptet wurden. Bei den Stolpersteinen von Leo und Hans legten wir Rosensträuße und brennende Kerzen nieder. Ich hielt die Friedensrede auf der Gedenkkundgebung.
Am 10. Juni 2 0 1 6 wurde nach der Friedenskundgebung im Bürgerhaus Vegesack von Johannes Philipp, engagierter Christ und seit 6 0 Jahren Mitglied in der IG Metall, Andreas Bähr, sachkundiger Bürger der Linkspartei im Ortsamtsbeirat Blumenthal, Helmut Rosieka, Fußballer und Mitglied im Blumenthaler Sportverein (BSV) seit 6 0 Jahren, Mitglied im Ältestenrat des BSV und Gerd-Rolf Rosenberger das Projekt entwickelt, wenn von den OFFIZIELLEN SEIT VIELEN JAHREN NICHTS GEMACHT WIRD, AUCH KEIN INTERESSE UND ENGAGEMENT VORHANDEN IST, alles selbst in die Hand zu nehmen, individuell zu spenden und eine Benefiz Veranstaltung zu Ehren der beiden ermordeten Arbeiter durchzuführen, die Voraussetzungen zu schaffen, Leo Drabent und Hans Neumann mit einer Straße oder einem Weg ehrenvoll zu würdigen.
Von den Verantwortlichen des Stadtteils Blumenthal wurde wiederholt gesagt, für eine Straßen- oder Wegebenennung wäre kein Geld vorhanden, so was würde um die 2000 Euro kosten! Wir machten Brücken, Wege und Straßen aus, die noch keine Namensnennung tragen. Ich rief den Filmschauspieler Rolf Becker an, der zusagte, im Gustav Heinemann Bürgerhaus eine Benefiz- Lesung durchzuführen.
Donnerstag, den 17. November 2 0 1 6 Der Schauspieler Rolf Becker rezitiert in der Cafeteria des Gustav Heinemann Bürgerhauses fast 2 Stunden H E I N R I C H
H E I N E. 1 0 5 Freundinnen und Freunde spenden auf der Benefiz Veranstaltung 2 6 0 0 Euro. Gute Freunde aus der Stadt Bremen, die an der Veranstaltung teilnahmen, mit unserem Anliegen für Leo Drabent und Hans Neumann voll solidarisch sind, handwerklich dabei sehr geschickt, versprachen uns, bei einer Straßen- oder Wegebenennung uns aktiv zu unterstützen und praktisch zu helfen.
NICHT EIN OFFIZIELLER AUS BREMEN-NORD WAR BEI DER BENEFIZ-VERANSTALTUNG ANWESEND.
4. O k t o b e r 2 0 1 7 Der Historiker Ulrich Schröder referiert im Gemeindehaus über die Arbeiterbewegung in Bremen-Nord. Ein Diskussionsbeitrag von mir war dem Gedenken an Leo Drabent und Hans Neumann gewidmet mit der Forderung, eine Straße oder einen Weg nach den standhaften Kommunisten Leo und Hans zu benennen.
Mitglieder der evangelischen-reformierten Kirchengemeinde in Blumenthal, einschließlich Pastor Ulrich Klein, unterstützen die Forderung nach einer Wegebenennung für 2 Menschen, den beiden nacheinander die Köpfe abgeschlagen wurden, weil sie konsequent für den Völkerfrieden, gegen den Krieg, für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut einstanden!
Bremen-Blumenthal, den 6. D e z e m b e r 2 0 1 7
Gerd-Rolf Rosenberger
Auschwitz-Erlass vor 75 Jahren
30. November 2017
Im Bremer Rathaus wird am Sonntag, den 03. Dezember 2017, Beginn 11:30 Uhr, in der Oberen Rathaushalle eine wichtige antifaschistische Gedenkstunde sein. Der Senat und der Landesverband der Sinti und Roma werden an den Erlass der Nazifaschisten vor 75 Jahren erinnern, dessen Ziel das Auslöschen der wenigen noch verbliebenen Sinti und Roma im Vernichtungslager Auschwitz war. Wir haben dazu in diesem Frühjahr die Plakatausstellung ‚Oh Parajmos‘ in der Zentralbibliothek zeigen können. Es wird sehr anstrengend und ergreifend sein, in den Beiträgen während dieser kommenden Feierstunde am 03.12.2017 an jene eindrücklichen Plakate aus dem vergangenen Frühjahr anzuknüpfen! Eine Anmeldung zur Teilnahme ist erforderlich, wurde mitgeteilt. Weitere Informationen bei Heiner Rosebrock, Hollerallee 43, 28209 Bremen. Tel. 0157-37043112.
Verleihung des Franco-Paselli-Friedenspreises 2017
30. November 2017
Verleihung des Franco-Paselli-Friedenspreises 2017 an die Preisträgerin Gabriele Jannowitz-Heumann, Leiterin des Kreisarchivs in Osterholz am Donnerstag, den 7. Dezember 2017 um 17 Uhr im G. H. Bürgerhaus Vegesack (Filmraum im Untergeschoss).
Frau Gabriele Jannowitz-Heumann hat als Leiterin des Kreisarchives Osterholz seit 2002 mit großem persönlichen Engagement zur Geschichtsaufarbeitung der NS-Herrschaft in unserer Region und zur Dokumentation von Opfern und Überlebenden des 2. Weltkrieges beigetragen.
Durch ihre kontinuierliche Arbeit im Sinne einer internationalen Versöhnungs- und Friedensarbeit, hat Gabriele Jannowitz-Heumann die kollegiale und freundschaftlich verbundene Netzwerkarbeit der ehrenamtlich tätigen MitarbeiterInnen in den Geschichtswerkstätten und Friedensinitiativen gefördert.
Zeit ohne Maske
30. November 2017
Die diesjährige Außenlagertagung von Initiativen und Gedenkstätten am 03. November war sehr lebhaft und informationsreich. Die Themen ergaben sich aus aktuellen Fragestellungen der Gedenkstättenarbeit. Im Vormittagsprogramm stellten Kathrin Herold, Appolinaire Apetor Koffi und Ali Naki Tutar ihre Erfahrungen mit Geflüchteten dar, die den Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge besuchten. Im Rahmen eines zeitlich leider nur befristeten Bundesprojekts zur Erweiterung von Perspektiven wurden Fragen deutlich, die Menschen mit Fluchtgeschichte, Lageraufenthalt und anderer Familienbiographie bei ihren Besuchen der Gedenkstätte entwickelten…
Nach einer kurzen Kaffeepause schilderte Thomas Lippert Erfahrungen mit Rechtspopulisten in Veranstaltungen der Gedenkstätte Ahlem. Eine Vortragsreihe zu Gefahren durch Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Europa und Deutschland fand außerhalb der Gedenkstätte statt, der Verfassungsschutz hatte im Vorfeld signalisiert, dass provokante Ausschreitungen nicht zu erwarten seien. Wortgefechte gab es lediglich mit einem Dauerbesucher, der versuchte, die Diskussion an sich zu ziehen…
Nach der Mittagspause schilderten Oliver von Wrochem, Christine Eckel und Swenja Granzow-Rauwald die Veränderungen in der Amicale Internationale de Neuengamme, die sich in ihrer Arbeit nun personell stärker auf die zweite und dritte Generation von Angehörigen stützt… Anita Placenti-Grau und Alexander Kraus stellten den Stand der Konservierungsarbeiten am ehemaligen KZ Laagberg in Wolfsburg dar. Dort waren 1944 die Häftlinge für den V1-Bau untergebracht, über 600 Franzosen, Niederländer, Polen, 224 pro Block auf 4,4 x 11 m..
Ausgegrenzt – weggebracht – ermordet
30. November 2017
Vom 16.10. bis 02.12. wurde in der Gröpelinger Stadtbibliothek die Bremer Euthanasieausstellung gezeigt. Erschütternd sind die Schicksale der ermordeten Kinder zu lesen, umgebracht in sogenannten Kinderfachabteilungen durch eine Überdosis Luminal unter dem Deckmantel der Bombenangriffe wegen der unzureichenden Ernährungslage der Bevölkerung. Zwei Angehörige begleiten die Ausstellung, Hans-Walter Küchelmann (aus Hastedt, heute Horn) und Friedrich Buhlrich (aus Gröpelingen, heute Delmenhorst)… Die Ausstellung besteht aus 14 Tafeln, auf denen Schicksale von Bremer Euthanasie Opfern beleuchtet werden. Zu sehen sind 31 Biographien von Kindern, die nach Diagnosen ausgebildeter Fachärzte nach Lüneburg überstellt wurden und nach Tagen oder wenigen Monaten nicht mehr am Leben waren. Es ist erschüttern, die Schicksale der Menschen zu lesen, und kaum fassbar, welche Diagnosen Ärzte, Schwestern und staatliche Stellen während der NS gestellt haben und damit die Menschen in den Tod schickten um so „unwertes“ Leben zu vernichten…
‚Rosen für die Opfer‘
6. November 2017
Gedenkstätte ‚Rosen für die Opfer‘
Sonntag, den 19. November 2017 um 11Uhr30 (Volkstrauertag) Bahrsplate in Bremen-Blumenthal
1942 wurde auf der Bahrsplate in Bremen-Blumenthal ein Lager der Deschimag/AG Weser für ‚Ostarbeiter‘ , Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, errichtet. Spätestens ab 1943 wurde ein Teil des Geländes auchals Lager für sowjetische und frranzösische Kriegsgefangene genutzt. Teile des Gesamtlagers wurden zur Unterbringung von Einheiten der Kriegsmarine genutzt.
Von August 1944 bis Anfang April 1945 wurden die ehemals von sowjetischen Gefangenen bewohnten Baracken als Unterkunft für KZ-Gewfangene genutzt (als eines der über 80 Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg – in Bremen gab es 9 KZ Außenlager).
Seit 1983 wird am Volkstrauertag an diesem Ort an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert. Wir gedenken der Häftlinge in den Lagern des Faschismus und den nach 1945 und in der Gegenwart verfolgten und erniedrigten Menschen. Teilnehmer des 2. Workcamps Bremen- Marzabotto/Italien schufen 1985 die Gedenkstätte ‚Rosen für die Opfer‘- gemeinsam mit Jugendlichen aus Ungarn und der Tschechoslowakei.
Im Sommer 2009 wurde auf der Gedenkstätte ‚Rosen für die Opfer‘ von Schülern und Lehrern des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße die Skulptur ‚Stein der Hoffnung‘ geschaffen. Mit Pflastersteinen der ehemaligen ‚Häftlingsstraße‘, die von der Bahrsplate zur Bremer Wollkämmerei führte, wurde die Gedenkstätte als ‚Ort der Erinnerung und Begegnung‘ in würdiger Form erweitert.
* Auf der Gedenkstätte können Blumen niedergelegt und Rosenstöcke gepflanzt werden