Mahnwache

18. Mai 2017

Sonntag, 6. August, 12 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, Redner: Dr. Lars Pohlmeier (IPPNW)

Gröpelinger Sommer

18. Mai 2017

Samstag, 5. August, 14-18 Uhr Gröpelinger Sommer, Informationsstand der VVN-BdA in der Lindenhofstraße. Es besteht die Möglichkeit zu einem 90min. Rundgang durch das Lindenhofquartier auf den Spuren der Stolpersteine. Anmeldung bei Raimund erbeten unter 6163215

Sommerfest in Heideruh

18. Mai 2017

29. Juli ab 14 Uhr Sommerfest der Antifaschistischen Erholungs- und Begegnungsstätte Heideruh mit internationalen Friedensliedern von Aline Barthélémy (Bremen) und chilenischen KüstlerInnen, mit Infoständen, Wanderungen, Musik und Lesung

Widerstand und Antifaschismus

18. Mai 2017

21. Juni um 14 Uhr Villa Ichon, Widerstand und Antifaschismus, vom Umgang mit unserer Geschichte, Tagung mit Vorträgen von Dr. Claudia Fröhlich, Dr. Rolf Gössner, PD Dr. Irmtrud Wojak, Dr. Eva Hahn, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, um 20 Uhr Lesung zum 90. Geburtstag von Kurt Nelhiebel aus „Gegen den Wind“ (Papyrossa Verlag Köln). Hineingeboren in die Zeit der größten Weltwirtschaftskrise, erlebte Kurt Nelhiebel als Sohn eines deutschen Antifaschisten das Erstarken der sudetendeutschen Nazis, die Besetzung seiner Heimat durch Hitlers Wehrmacht und anschließend den Terror des faschistischen Regimes. Im Westen traf der junge Antifaschist die alten Nazis als Wortführer der Vertriebenen wieder.

Einweihungsveranstaltung einer neuen Gedenktafel

18. Mai 2017

13. Juni um 15:00 Uhr in den Grünanlagen an der Ecke Buntentorsteinweg/Wulfhoopstraße Einweihungsveranstaltung einer neuen Gedenktafel für die Opfer eines alliierten Bombentreffers am Pfingstsonntag 1943. Erinnern für die Zukunft arbeitet weiter am Text für die Stele zur Erinnerung an das jüdische Bad und recherchiert die Geschichte des Kasernengeländes.

Gedenktag für die Bremer Opfer der Psychiatrie und Gesundheitpolitik im Nationalsozialismus.

18. Mai 2017

30. Mai um 16 Uhr am Mahnmal „Irrstern“ im Krankenhaus Bremen-Ost Gedenktag für die Bremer Opfer der Psychiatrie und Gesundheitpolitik im Nationalsozialismus. Die Veranstaltung erinnert an die vielen hundert Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer aus Bremen, die Opfer nationalsozialistischer Medizinverbrechen wie Zwangssterilisation und »Euthanasie« geworden sind. Grußwort: Judith Borsch (Direktion KBO). Es sprechen: Prof. Dr. Uwe Gonther (Ärztlicher Direktor Ameos Klinikum Dr. Heines) und Friedrich Buhlrich (Angehöriger, Gedenkkreis).

Schuld und Verantwortung

4. Mai 2017

Einhundert Jahre nach dem grausamen Höhepunkt des Ersten Weltkriegs erschien letztes Jahr Robert Gerwarths Werk zu den revolutionären Nachkriegswirren 1917-1923. Zu Beginn seiner Einleitung zitiert er aus Ernst Jüngers „Kampf als inneres Erlebnis“ und aus Winston Churchills „Der Unbekannte Krieg“ Passagen, die Chaos und Ergreifen der Macht betonen. In seiner fundierten und kenntnisreichen Studie geht es nicht um eine Wiederaufnahme der Diskussion über die Schuldfrage, die zum Jubiläum heftig umstritten war. Nur am Rande befasst sich seine Untersuchung mit dem mörderischen Krieg selbst. Es geht auch nicht in erster Linie um Deutschland, der zentralen Macht aufseiten der Mittelmächte. Gerwarth befasst sich vielmehr mit dem Ausmaß der blutigen Opfer unter Zivilisten in den neuentstandenen Staaten im östlichen Teil von Mittel- und Südosteuropas in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Dabei will er eine Kontinuität der Gewalt festgestellt haben, die sich durch das gesamte 20. Jahrhundert hindurch ziehe. Die Balkankriege gegen das Osmanische Reich mit seiner Dimension der Vertreibung sieht er als eigentlichen Beginn des Ersten Weltkriegs, der für ihn nicht mehr als eine Krise ist.
Gerwarth untersucht zwei gleichzeitig erwachsende Vorstöße auf grundlegende Veränderungen, nationale Selbstbestimmung ethnischer Minderheiten in den großen Mehrvölkerstaaten wie Österreich-Ungarn, dem Zaristischen und dem Osmanischen Reich zum einen und das Verlangen nach einer grundlegenden revolutionären Umwälzung der politischen und sozialen Situation, ausgehend vom bolschewistischen Russland. In den westalliierten Friedensverträgen mit den Mittelmächten sieht er die Grundlage für eine fortdauernde gewaltsame Veränderung der europäischen Landkarte. In den revolutionären Veränderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit sieht er ein wesentliches Moment für die Instabilität der gesamten Region. Die Zahl der zivilen Opfer im Gebiet zwischen Finnland und dem Kaukasus schätzt er deutlich höher als die Zahl der Weltkriegstoten. Aufgrund der Verrohung durch einen ungeheuren Materialkrieg stellt er eine immense Radikalisierung in der politischen Auseinandersetzung fest. In den unmittelbaren Nachkriegsjahren habe die Art des Umgangs mit nichtweißen Kolonialvölkern auch in dem Gebiet zwischen Finnland und dem Kaukasus Einzug gehalten. Die Dynamik der Forderungen nach nationaler Selbstbestimmung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen außerhalb seines Untersuchungsfeldes. Gerwarth bedauert die Auflösung der seiner Meinung nach stabilen Mehrvölkerstaaten. Rechtssicherheit und Stabilität sieht er auch in den Jahren nach 1923 nicht in demselben Umfang wie in der Vorkriegszeit gegeben.
Robert Gerwarth, Die Besiegten. Das blutige Ende des Ersten Weltkriegs, Siedler Verlag München Januar 2017, 480 Seiten, 29,99 Euro, ISBN 978-3-8275-0037-3

„Ohh Porajmos – Illustrationen zur Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma“

26. Februar 2017

Zur Eröffnung der Ausstellung „Ohh Porajmos – Illustrationen zur Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma“ am Mittwoch, 1. März um 18 Uhr im Wall-Saal der Stadtbibliothek
Es sprechen NN (Stadtbibliothek Bremen), Arnold Weiß, Vorsitzender des Landesvereins der Sinti in Hamburg, Roberto Larze, Vorsitzender des Verbandes deutscher Sinti und Roma/Landesverband Bremen, Bürgermeisterin Karoline Linnert und die Filmemacherin Iovanka Gaspar (München), im Anschluss werden wir den Film „Dui Roma“ zeigen. Moderation: Raimund Gaebelein (VVN-BdA Bremen).

Veranstaltungen im Rahmen des Begleitprogramms

Mittwoch, den 9. März, um 19:30 Uhr in der Buchte der Naturfreundejugend, Buchtstraße 14/15, lesen Romano Hanstein und Ralf Lorenzen aus dem Buch „Meine hundert Leben, den Erinnerungen Ewald Hansteins, Überlebender der KZ Auschwitz, Buchenwald und Mittelbau-Dora. Jahrzehntelang kämpfte er um die Anerkennung der Sinti und Roma als Opfer des Nationalsozialismus.

Donnerstag, den 16. März, um 19:30 Uhr in der Buchte der Naturfreundejugend, Buchtstraße 14/15, zeigt Dardo Balke, Vorsitzender des Sinti-Vereins Bremerhaven, den Film „Auf Wiedersehen im Himmel“ als Hintergrund für ein Gespräch zur Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma.

Donnerstag, den 23. März,Thedinghauser Straße 105/Ecke Lobsienstraße, beleuchtet Dardo Balke um 19:30 Uhr in den Räumen des Bremer Sinti Vereins, die Geschichte der Sinti und Roma und den Antiziganismus in den Medien.

Donnerstag, den 30. März um 19:30 Uhr in der Buchte der Naturfreundejugend
, Buchtstraße 14/15, berichten Vertreter*innen des Flüchtlingsrats Bremen über die vermeintliche Sicherheit der abgeschobenen Roma in Kosovo, Serbien, Mazedonien.

Mittwoch, den 5. April um 19:30 Uhr in der Buchte der Naturfreundejugend, Buchtstraße 14/15, berichtet Richard Gauch (BI Leipzig Korrektiv) über die Lage der Roma in Ungarn.

Werner Bringmann im Spanischen Bürgerkrieg

15. Januar 2017

Heinrich Mann forderte am 7. August 1936 in der linksliberalen deutschen Exilzeitung die Demokraten der Welt auf, gegen „den Schlucker Franco“ …für die „spanische Freiheit zu kämpfen“ …Sein Bruder Thomas verfasste 1937 einen Aufruf für das Schweizer Arbeiter-Hilfswerk gegen die, die sich ‚Nationalisten‘ nennen und alles daran setzen, mit Franco „einem Gesinnungsgenossen zur Macht zu verhelfen. …Seine Kinder, Erika und Klaus Mann, reisten als Berichterstatter der PTZ vom 2. Juli bis zum 18. August 1938 nach Spanien. Erika berichtete über Spaniens Kinder: …Ihr gemeinsamer Freund und Mitstreiter Ernst Toller fügte seinem Tagebuch ab Ende Juli 1938 in Barcelona „Stichworte eines Scheiterns“ hinzu: „Was bleibt? Hilfe für Flüchtlinge. 400.000 …Zu denen, Enttäuschungen weiter für die Freiheit in Spanien kämpften, gehörte Willy Brandt. …Bringmann wurde am 1. Mai 1933 verhaftet und in das KZ Fuhlsbüttel eingeliefert. Nach seiner Entlassung Ende 1933 entging er im Juni 1935 einer erneuten Verhaftung durch die Gestapo, indem er nach Dänemark floh. Mit Willy Brandt verteidigte er ab Februar 1937 in Spanien die Republik gegen die Franco-Putschisten. Er wurde Mitglied der XIII. Internationalen Brigade …Sein Antrag auf Wiedergutmachung gemäß dem Bundesentschädigungsgesetz (BEG vom 4.3. 1948) wurde abgelehnt. … im Gegensatz zu den deutschen Spanienkämpfern der Legion Condor. …
Auszug BAF 02/03.2017

Wegen illegaler Betätigung

15. Januar 2017

Drei Stolpersteine liegen bislang in Bremen in Erinnerung an die Gruppe der Ernsten Bibelforscher, der Zeugen Jehovas. Mehrere größere Prozesse führte das Hanseatische Sondergericht 1935, 1937 und 1938 gegen 19 bis 29 ihrer Mitglieder. Ihnen wurde vorgeworfen, „fortgesetzt handelnd entgegen dem Verbot der bremischen Polizeidirektion vom 28.6.1933 den Zusammenhalt unter den Mitgliedern der ‚Internationalen Bibelforscher Vereinigung“ aufrechterhalten und illegale Druckschriften der Bibelforscher gekauft bzw. verbreitet zu haben.“ Als Zeuge wurde im ersten Prozess der Gestapomann Rohlfing benannt. Nur kurze Zeit sei es der Gestapo gelungen, die Mitglieder davon abzuhalten, Versammlungen durchzuführen und für ihre Überzeugungen zu werben. Der an sich nie verlorengegangene lose Zusammenhalt sei wieder enger geknüpft, die Organisation ab Sommer 1935 wieder neu aufgebaut worden. So die Anklageschrift vom 24. Juni 1937. Mindestens 80.000 Bögen Abzugspapier, sowie Sprechapparate seien gekauft, eigenes Material erstellt und verbreitet worden Namentlich werden auch Karl Klappan und Daniel Bischof genannt. …Gemeinsam mit ihm wurden auch der Bauarbeiter Martin Köhnken und der Güterbodenarbeiter Karl Klappan verurteilt. Der 1888 geborene Karl Klappan aus dem Breitenbachhof 6, Vater von drei Kindern, war seit 1922 Mitglied der Ernsten Bibelforscher. Wegen Verweigerung des Hitlergrußes wurde er bei der Reichsbahn entlassen. Am 14.07.1937 wurde er wegen Vergehens gegen §4 der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 (!) zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt und nach deren Verbüßung ins KZ Sachsenhausen gebracht. Der Totenschein vom 10.07.1942 lautete auf „Gehirnhautentzündung“, die Alliierte Hochkommission hingegen nahm nach dem Krieg an, dass er an „linkseitiger Rippenfellentzündung“ verstarb. …Der am 23.02.1905 geborene Kraftfahrer Johann Heere aus der Hahnenstraße 37 wurde am 17.12.1940 verhaftet, da er sich wiederholt weigerte, dem Einberufungsbefehl Folge zu leisten. Seit 1935 war er Zeuge Jehovas. Sein Führer sei der Schöpfer, machte er geltend. Er wäre kein Mörder und wolle keiner werden. Ein Angebot, den Einsatz im Sanitätsdienst oder als Schneider oder Schuhmacher in einer Militärfabrik zu leisten, wies er zurück. Auf Veranlassung des Oberreichskriegsgerichtsanwalts Korvettenkapitän Rische wurde er ein Vierteljahr lang in der Nervenanstalt Ellen auf seine Zurechnungsfähigkeit untersucht und anschließend ins Gefängnis Altmoabit verbracht, vom Reichskriegsgericht zu Tode verurteilt und am 19.07.1941 in Brandenburg-Görden erschossen. Das Landesamt für Wiedergutmachung lehnte am 09.06.1951 die Anerkennung als NS-Opfer ab, eine Verfolgung liege nicht vor, der Wehrpflicht unterliege „nach gültigem Gesetz“ jeder Wehrpflichtige. Eingeräumt wurde, dass „das Vergehen des Wehrdienstentzuges vom 3. Reich besonders hart bestraft wurde.“ Aber es sei „nicht als typisch nationalsozialistisches Gesetz (zu) bezeichnen.“ Zwei Jahre zuvor war das Grundgesetz verabschiedet worden, das weder Wehrpflicht noch Todesstrafe zuließ.
Auszug BAF 02/03.2017

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