Ausstellung: „Meinst du die Russen wollen Krieg?“

29. Dezember 2019

Meinst du, die Russen wollen Krieg?
Meinst du, die Russem wollen Krieg?

Befrag die Stille, die da schwieg
im weiten Feld, im Pappelhain,
Befrag die Birken an dem Rain.
Dort, wo er liegt in seinem Grab,
den russischen Soldaten frag!
Sein Sohn dir drauf Antwort gibt:

Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Nicht nur fürs eig’ne Vaterland
fiel der Soldat im Weltenbrand.
Nein, daß auf Erden jedermann
in Ruhe schlafen gehen kann.
Holt euch bei jenem Kämpfer Rat,
der siegend an die Elbe trat,
was tief in unsren Herzen blieb:

Meinst du, die Russen woll’n…

Der Kampf hat uns nicht schwach gesehn,
doch nie mehr möge es geschehn,
daß Menschenblut, so rot und heiß,
der bitt’ren Erde werd’ zum Preis.
Frag Mütter, die seit damals grau,
befrag doch bitte meine Frau.
Die Antwort in der Frage liegt:

Meinst du, die Russen woll’n…

Es weiß, wer schmiedet und wer webt,
es weiß, wer ackert und wer sät –
ein jedes Volk die Wahrheit sieht:

Meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen woll’n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Jewgeni Jewtuschenko (1961)

Ausstellung »900 Tage Blockade von Leningrad«

29. Dezember 2019

Die Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht hinterließ tiefe Spuren. Mehr als eine Millionen Menschen erfroren, verhungerten oder starben durch Beschuss und Zerstörung. Im 75.Jahr der Befreiung vom deutschen Faschismus geht die Ausstellung der Frage nach, warum Nazi-Deutschland die Stadt aushungern wollte und warum dieser menschenverachtende Plan nicht aufging!

»Warum wir Frieden und gute Nachbarschaft mit Russland brauchen«

29. Dezember 2019

Vortrags-und Diskussionsabend mit Claudia Haydt, Tübingen
94 Prozent der Deutschen halten gute Beziehungen zu Russland für wichtig. So das Ergebnis einer Studie des forsa-Instituts von 2018. Mit der Ankündigung des größten NATO-Manöversunter dem Titel »Defender2020«, mit 37.000 Soldaten an Russlands Grenze, bleibt die Bundsregierung jedoch auf Konfrontationskurs gegen Russland.In ihrem Vortrag geht Claudia Haydt auf die Militärstrategien der NATO, der EU und der Bundeswehr ein. Zugleich beschäftigt sie sich mit möglichen politischen Initiativen, um mit der russischen Seite in einen Prozess der erneuten Vertrauensbildung und politischen Entspannung zu kommen. Gorbatschows Idee, ein gemeinsames Europa zu gestalten, in dem jedes Land seinen Platz in guter Nachbarschaft hat, bleibt aktuell.

Szenische Lesung »Über Flintenweiber und Untermenschen«

29. Dezember 2019

Die von Martin Heckmann erarbeitete Kollage greift die Erinnerungen von sowjetischen Militärangehörigen auf, die die Tortur in deutschen Kriegsgefan-genenlagern erlebten. Als Quelle konnte er unter anderem auf die »Freitagsbriefe« zurückgreifen, die die ehemaligen Häftlinge an den Verein KONTAK-TE-KONTAKTbi geschrieben haben. Im Kontrast zu diesen Schicksalsbeschreibungen werden in die Kollage deutsche Lager- und Polizeiverordnungen eingeflochten.

Martin Heckmann und Kathrin Steinweg erinnern eindrucksstark an das Schicksal der ehemaligen Kriegsgefangenen.

Anmeldung: Telefon 0421. 36 15 93 30 436@bildung.bremen.de

Antrag der Fraktionen DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD zu Gemeinnützigkeit

19. Dezember 2019

BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drucksache 20/178 Landtag 20. Wahlperiode 19.11.2019
Antrag der Fraktionen DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD

Zivilgesellschaftliches Engagement fördern: Gemeinnützigkeitsrecht modernisieren und erweitern
Der Bundesfinanzhof hat Anfang des Jahres im sogenannten attac-Urteil über Fragen der Gemeinnützigkeit im Zusammenhang mit politischem Engagement entschieden, und die Abgabenordnung dabei zu Lasten vieler zivilgesellschaftlicher Vereine, die sich politisch betätigen, eng ausgelegt: „Die Verfolgung politischer Zwecke ist im Steuerrecht nicht gemeinnützig. Gemeinnützige Körperschaften haben kein allgemeinpolitisches Mandat“, lautete der Tenor des Gerichtes. In der Vorinstanz hatte das Hessische Finanzgericht noch argumentiert, dass der attac Trägerverein e.V. den Gemeinnützigkeitszweck der politischen Bildung (§52 Absatz 2 Nr 7 Abgabenordnung) für sich geltend machen könne.

Die Entscheidung des Bundesfinanzhofes hat schließlich im Oktober 2019 dazu geführt, dass durch das Berliner Finanzamt auch dem Verein Campact e.V. die Gemeinnützigkeit entzogen wurde, weiteren Vereinen drohen ähnliche Probleme. Der Entzug der Gemeinnützigkeit hat für Vereine große steuerrechtliche Nachteile, weil private Spenden nicht mehr steuerlich absetzbar sind und gerade Vereine ohne kommerzielle oder institutionelle Zuwendungen auf diese Spenden angewiesen sind.

Grundlage für die Entscheidung des Bundesfinanzhofes ist die Abgabenordnung. Dort sind 25 inhaltliche Ziele aufgelistet, die Vereine für eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit tatsächlich verfolgen müssen. Die Liste umfasst viele unterschiedliche Punkte und ist ebenso unterschiedlich detailliert. So kennt die Abgabenordnung eine Unterscheidung zwischen Karneval und Fasching, stellt klar „Schach gilt als Sport“ und enthält Passagen zum Modellflug und Amateurfunk.

Ein explizites Kriterium für die steuerliche Förderung zur Wahrnehmung und Verwirklichung von Grund- und Menschenrechten, Frieden, Klimaschutz, sozialer Gerechtigkeit, informationeller Selbstbestimmung und der Gleichstellung der Geschlechter fehlt bislang im Katalog der Gemeinnützigkeit. Ebenso fehlt die seit Jahren von vielen Vereinen geforderte Förderung des gemeinnützigen Zugangs zu digitaler Infrastruktur (Freifunk). Diese Forderung hatten auch die Bremische Bürgerschaft und der Bundesrat mehrfach erhoben.

Als Konsequenz des Urteils des Bundesfinanzhofes haben sich 120 Vereine und Stiftungen angesichts des verschärften Kurses gegen Vereine wie attac oder

Campact und der engen Auslegung der Abgabenordnung zusammengeschlossen, um in der „Allianz für Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ entsprechende Forderungen an die Bundesregierung zu richten. Der Bundesfinanzminister hat angekündigt „mit Hochdruck an der Modernisierung des Gemeinnützigkeitsrechts“ zu arbeiten und will einen Gesetzesentwurf für Reformen vorlegen. Auf der Finanzministerkonferenz im Mai 2019 wurde über Gemeinnützigkeit diskutiert und bis Ende 2019 sollen Fragen der Rechtssicherheit und des politischen Engagements gemeinnütziger Organisationen geprüft werden.

Als ersten Schritt die Unsicherheit im bestehenden Rechtsrahmen abzuwenden, ist eine Reform der Abgabenordnung dringend notwendig und muss einen Passus zur Förderung zivilgesellschaftlichen, demokratischen Engagements aufnehmen.

Die Bürgerschaft (Landtag) möge beschließen:

Die Bürgerschaft (Landtag) fordert den Senat auf, sich auf Bundesebene bei der anstehenden Reform der Abgabenordnung in Bezug auf die Gemeinnützigkeit von Körperschaften (insbesondere §51-58 AO) dafür einzusetzen Rechtssicherheit für zivilgesellschaftliches, demokratisches Engagement in den Themenfeldern Wahrnehmung und Verwirklichung von Grundrechten, Frieden, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, informationelle Selbstbestimmung, Menschenrechte und der Gleichstellung der Geschlechter und zur Verfügbarmachung von unkommerzieller digitaler Infrastruktur (Freifunk) zu schaffen und entsprechend klarstellende, zusätzliche Kriterien der Gemeinnützigkeit in die Liste nach §52 Abgabenordnung aufzunehmen.

Beschlussempfehlung:

Klaus-Rainer Rupp, Sofia Leonidakis, Nelson Janßen und Fraktion DIE LINKE
Björn Fecker und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Arno Gottschalk, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD

›Ich will Dir so ein bisschen die Wahrheit schreiben‹

18. Dezember 2019

Aus den Briefen des Bremer Kaufmanns und Bataillonsfotografen Hermann Gieschen (1902–1951).
Einführung Dr. Eva Schöck-Quinteros, Universität Bremen. Es lesen: Peter Lüchinger (bremer shakespeare company) u.a.

Bremen und Ravensbrück

18. Dezember 2019

– Gewalt und Geschlecht im Frauen-KZ
Vortrag von Dr. Johannes Schwartz (Hannover): Vorstellung des Buches ›Weibliche Angelegenheiten, Handlungsräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und Neubrandenburg‹
sowie einer KZ- Aufseherin aus Bremen. Kurzvortrag Marion Reich, Bremer Frauenmuseum e.V.

Cato Bontjes van Beek: Ort des Erinnerns

18. Dezember 2019

Führung mit Stefan Krolle durch Ausstellung und Archiv. Anmeldung erforderlich unter Telefon 04202 · 9694-

Briefe aus Stein: Von Nazi-Deutschland nach Südafrika

18. Dezember 2019

Buchvorstellung und Vortrag mit Steven Robins (Professor für Soziologie und Anthropologie an der Universität Stellenbosch). Die bremer shakespeare company trägt einige Briefe vor.

Ein ›Schulausflug‹ ohne Rückkehr

18. Dezember 2019

Die Deportation Bremer Schüler*innen nach Minsk und Maly Trostenez
Vortrag von Dr. Susanne Schunter-Kleemann.

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