Auch in seinem vierten Krimi entführt uns Peter Mester in die Findorffer Kleingartenidylle „Erntedank“. Kriminalrat Strelitz und sein Team, Konstanze Kannengießer und Olaf Knispel, bekommen es am Anfang gleich mit zwei Leichen zu tun. Außer den Kleingärtnern, besonders Franziska Morgenstern, macht ein Fernsehteam mit einem sehr überspannten Regisseur das Ermitteln nicht einfacher. Als dann noch …
Buchbesprechungen
Müde, eine Lüge zu leben
16. November 2015
Sage Singer, eine 25-jährige, jüdisch-polnische Bäckerin, lebt in Westerbrook, einer nordost-amerikanischen Kleinstadt nahe der kanadischen Grenze. Ihren Vater verlor sie mit 19, ihre Mutter bei einem Autounfall, bei dem sie am Steuer saß. Seither lebt sie bei ihrer Großmutter Minka, die Auschwitz überlebte. In der Trauergruppe, die Sage seit dem Tod ihrer Mutter vor drei …
Aber es war Leere
16. November 2015
Eine 86-jährige Regisseurin und Drehbuchautorin Marceline Loridan zieht in einem Brief an ihren Vater Bilanz. Sie erinnert sich ihres Tagebuchs, in dem, sie ihre innersten Gedanken vor der Deportation festhielt. Mit 15 wurde sie mit ihm kurz vor der Befreiung nach Auschwitz verschleppt. Er kam auf dem Todesmarsch um, ihr half sein Vertrauen zu überleben. …
Ein enthüllendes Arbeitsjournal
16. November 2015
Die Lektüre lohnt, dies sei der Besprechung ausdrücklich vorangestellt, handelt es sich doch um ein Buch von höchster Aktualität und zugleich von besonderer Art, das Ulrich Sander den bisher von ihm verfassten oder herausgegebenen Publikationen folgen ließ. Wer des Verfassers unermüdliche und konsequente antifaschistische Tätigkeit kennt, wird weder vom Thema noch von den eindeutigen Fragestellungen …
Kolbe
10. September 2015
Ein kleiner Beamter des Auswärtigen Amtes in Berlin wird mitten im Zweiten Weltkrieg zum stillen Helden. Fritz Kolbe war kein Nazi. Beharrlich widersteht er bis zum Schluss allen Aufforderungen seiner Vorgesetzten, der Nazipartei beizutreten. Vor dem Krieg ist er im deutschen Konsulat in Kapstadt tätig. Sein Vorgesetzter, der erzkonservative Konsul Biermann, besteht darauf, Fritz Kolbe …
Was war los in Hohehorst? Ein Buch über die Nazi-Zeit in Leichter Sprache
5. August 2015
Am 23.06.2015 stellte Astrid Felguth ihr Buch „Was war los in Hohehorst? Ein Buch über die Nazi-Zeit in Leichter Sprache“ im Wallsaal unserer Zentralbibliothek vor. Sie will damit Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Behinderung die „Nazi-Zeit“ näherbringen.
Ende der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts ließ die Familie Lahusen – Besitzer der Nordwolle, damals größter Textilkonzern …
Gedenkstätten und Geschichtspolitik
20. Juli 2015
Die verstärkte Europäisierung der historischen Forschung und die zunehmende Infragestellung von Ritualen in der Erinnerungskultur werfen Fragen auf. In acht Beiträgen und einer ausführlichen Dokumentation thematisieren norddeutsche WissenschaftlerInnen aus langjähriger Erfahrung Veränderungen in der Gedenkstättenpolitik. Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) geht es vor allem um die Perspektive der Gedenkstätten. Von Erstarrung der Erinnerungskultur wird in Feuilletons …
Die ‚Arisierung‘ von jüdischem Haus- und Grundbesitz in Bremen
19. März 2015
Die Enteignung jüdischen Haus- und Grundbesitzes in Bremen vor Kriegsbeginn stand im Mittelpunkt eines informativen Vortrags von Hanno Balz am 12. Januar im Rahmen der Ausstellung „Ausplündern und Verwalten“. Nach einer Fülle diskriminierender Maßnahmen und der völligen Entrechtung begann im Rahmen des Vierjahresplans die systematische Erfassung und Aneignung jüdischen Eigentums. Hanno Balz, inzwischen Dozent an …
Der Denunziant
12. Januar 2015
Juni 2011 zerstört ein Samuel Saunders in Los Angeles mit der Spitzhacke den „Walk of Fame“ Stern für den Schauspieler Arnie Walton. Er entzieht sich der Aufforderung der Polizei stehenzubleiben, wird angeschossen und erleidet einen tödlichen Herzanfall. Eine Fülle von Notizen, E-Mail- und Disketten-Ausdrucke legen nahe, dass er bezweifelte, dass Arnie Walton wie angegeben 1933 …
Kreuzende Kurse
12. Januar 2015
Die Kontinuität von Verfolgung und Widerstand wird erst mit einem gehörigen zeitlichen Abstand deutlich. In jahrelangen Recherchen hat Walter Mülich lose Enden gesammelt und ein Knüpfwerk gefertigt. Hier vermischen und durchdringen sich in der Tat Bilder, Namen, Schreie, wie er es auch beabsichtigt hat. Mehr als einhundert Opfer faschistischer Gewalt, Chilenen und Deutsche, werden uns …