Das Schweigen der Mehrheit

7. Mai 2019

… Die AFD und alle ihnen ähnelnden Parteien verpestet die Luft, die wir alle atmen müssen, versetzt zunehmend Menschen in Angst und macht sich Verunsicherungen und soziale Ängste zunutze. Aber Wahlerfolge sind nur eine Seite der blau-braunen Gefahr. Damit einher geht die Zersetzung eines demokratischen Geistes durch immer tiefer in die Gesellschaft geimpfte Ressentiments. Und sie bedient sich gerade der Bereiche, in denen große Verunsicherung oder Unzufriedenheit herrscht. Bildung und Erziehung sind solche Bereiche… Lehrkräfte hat die AFD als ein ihr entgegenwirkendes Gefahrenpotenzial erkannt. So kreierte die AFD das sog. Meldeportal, internetbasiert, mit dem Eltern und SchülerInnen vornehmlich KollegInnen in Schulen anschwärzen oder denunzieren sollen, die sich kritisch mit der AFD befassen, sich für Weltoffenheit und Anti-Rassismus einsetzen, etc… Ziel dieser ihrem Wesen nach totalitären Plattform bleibt die Einschüchterung von PädagogInnen und der Versuch in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, am Ort Schule würde seitens der Beschäftigten gegen Grundregeln von Demokratie und Meinungsfreiheit verstoßen. Das Gegenteil aber ist der Fall! … Der AFD ist es gelungen, Ressentiments gegen andere wieder hoffähig und wählbar zu machen. Rattenfängergleich sammeln sie diejenigen ein, die sich betrogen fühlen und über Folgen nicht nachdenken. Wer Menschen in zentrale Lager sperren will, wer Kindern Bildung und Schutz vorenthält, wer lieber Zäune baut als offene Grenzen, ist auf dem Weg der Menschenverachtung. Wer dazu aufruft, Lehrkräfte zu bespitzeln, wie es die AFD tut, befindet sich in einer klaren Traditionslinie zum Faschismus… Aufklärung, Warnung und Wehret den Anfängen: Keine AFD in Gröpelingen, Bremen und anderswo! Dazu wird dies Ausstellung beitragen und sie wird Schöße sichtbar machen, aus denen all dieses immer noch und immer wieder kriecht.

Christian Gloede, GEW Landessprechen Begrüßung anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „keine Alternative“ am 25.4.2019 in der Stadtbibliothek Gröpelingen
Auszug BAF 06/07.2019