Falken jagen

6. September 2018

Drei deutsche Geschäftsleute, ein 45-jähriger Landmaschinenfilialleiter, ein 62-jähriger Kfz-Meister und ein 39-jähriger Reiseorganisator werden in Thailand unter ungewöhnlichen Umständen ermordet aufgefunden. Nach ihrer Erschießung wurden sie enthauptet und aufgeschlitzt. Beigefügt hatte der Mörder jedes Mal eine in griechischer Handschrift verfasste Epistel mit Bezug auf Ereignisse Ende des 17. Jahrhunderts in Thailand. Unterschrieben sind diese Briefe mit „der Falke“, was auf ein mythisches griechisches Wesen hindeutet. Die Umstände der Morde rufen den Auftragsmörder Farang auf den Plan, der von der Geschäftsfrau „Imelda“ Watana beauftragt wird, den Falken aufzuspüren und zu töten. Der Sohn einer Thai und eines Deutschen hatte schon für ihren Vater, seinen Mentor, den „General“ gearbeitet. Hintergrundinformationen zu den Morden hat Imeldas Bruder beschafft, der um seine Stellung im Polizeidienst bangt, sollten die Fälle nicht rasch aufgeklärt werden. Farang setzt sich mit seinen Partnern Tony Royana, einem Reporter, und Bobby Quinn, einer ehemaligen „Tunnelratte“ der US-Marines, in Verbindung.

Auslöser für die Nachforschungen Farangs ist der Mord an einem Griechen, Ioannis Karpathakis. Eine Spur führt zu Walfried Lahnstein, einem 66-jährigen früheren Bundeswehrsoldaten, der in Südthailand lebt. Farang erfährt durch die Konsulatsbeamtin Thea Tsavakis von drei weiteren Falken-Morden an Deutschen auf den Dodekanes, Inseln im Südosten Griechenlands. Die Opfer wurden erschossen und anschließend erhängt. Das Mordmotiv liegt irgendwo in der deutschen Besatzungszeit 1943/44. Kam Karpathakis dem Täter zu nahe? Welche Spur führt von Griechenland nach Thailand? Den Mord an Lahnstein kann Farang nicht verhindern., er findet ihn erschossen am Strand und begegnet für einen kurzen Augenblick seinem Mörder. Der Falke ist ihm knapp entkommen. Lahnstein stand in Kontakt mit einem Alois Kesselschmied auf Leros. Beider Väter waren während Ende des Zweiten Weltkriegs als Gebirgsjäger auf den Dodekanes. Sollte Farang der Spur der Briefe folgen? Ist Kesselschmied das nächste Opfer des Falken? Was steckt hinter den Morden? Die Toten sind nach dem Krieg geboren, die Tötungsrituale archaisch. Es dauert einige Zeit, bis man den Faden erfasst. Eine verwirrende Menge an Einzelheiten lässt nur langsam erahnen, wohin die Geschichte zielt. Im hinteren Teil wächst die Spannung und auch die Identifikation mit Farang.

D.B. Blettenberg, Falken jagen, Pendragon Verlag Bielefeld 2018, 384. S., 18.- Euro, ISBN 978-3-86532-620-1