DEMO Naziläden dichtmachen!

13. März 2009

14.3.2009

DEMO Naziläden dichtmachen!

Die Kampagne Ladenschluss in Bremen ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Gruppen und Organisationen. Sie will über die Strukturen der Bremer Nazi-Szene aufklären und über ihre Strategien informieren. Ein wichtiges Ziel der Kampagne ist, dass die Nazi-Läden und Versände in Bremen schließen müssen – der „Sportsfreund“ im Faulenquartier, der Laden „Sieg oder Spielabbruch“ in Hastedt, und der Internetshop „Heimdall Versand“ in Bremen Nord. Ermutigende Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass das erreichbar ist. Nach massiven Protesten haben bereits in Magdeburg, Leipzig, Berlin und Hamburg Läden mit rechtem Modesortiment die Kündigung bekommen und müssen ihre Türen schließen. Das wollen wir auch in Bremen erreichen!

Samstag, 14. März 2009, 12:00 Uhr

Goetheplatz, Bremen

Neues Jahr, alte Krise – Naziläden gibt es immer noch! Im Jahr 2008 hat die Kampagne Ladenschluss vielfältige Aktivitäten gegen Naziläden in Bremen entwickelt. Nach mehreren Informationsveranstaltungen, Flugblattaktionen, und Pressearbeit war im November eine Demonstration in der Innenstadt unter Beteiligung von über 600 Menschen der vorläufige Höhepunkt. Im Ergebnis ist vielen Bremer_innen inzwischen bekannt, dass es in der Innenstadt den Naziladen „Sportsfreund“ gibt. Im Stephaniviertel ist eine Stadtteilgruppe entstanden, die sich vor Ort gegen den Laden stellt. Das erklärte Ziel der Kampagne Ladenschluss ist dessen endgültige Schließung. In Bremen gibt es eine aktive Szene von Nazis und rechten Hooligans. Ein zentraler Anlaufpunkt ist der Naziladen „Sportsfreund“ in der Faulenstraße 9. Dort wird modische Kleidung verkauft, die einen teils verschlüsselten, teils unverhohlenen Bezug zu rechter Ideologie und Gewalt hat, außerdem Artikel wie Rechtsrock-CDs oder Kampfsportbedarf. Mit ihrem Lifestyle versucht die Naziszene Anknüpfungspunkte bei Jugendlichen zu finden und hat damit zunehmend Erfolg. Erleichtert wird dies durch ein soziales Klima von Sozialabbau, Wirtschaftskrise, Abschottung Europas nach außen und Ausgrenzung ganzer gesellschaftlicher Gruppen. Die großen Parteien machen seit Jahren mit rechtspopulistischen Inhalten und Parolen Politik und tragen ihren Teil dazu bei, dass dies zur erschreckenden Normalität wird. So wird ungeniert von „kriminellen Ausländern“ gesprochen und Wirtschafts- und Innenminister teilen Migrant_innen gar in „nützliche und unnütze Ausländer“ ein. In den letzten Jahren hat sich der politische Mainstream immer weiter nach „rechts“ verschoben. Rechte Ideen finden sich vermehrt in der so genannten Mitte der Gesellschaft.Auch dieser Prozess bietet den Nazis den Nährboden zur Verbreitung ihrer Ideologien und führt zum Wachsen der neofaschistischen Szene. Dieser Entwicklung gilt es vehementen antifaschistischen Protest entgegenzusetzen. Obgleich die Ursachen für die Verbreitung von Faschismus tiefer liegen, muss praktischer Antifaschismus auch die alltäglichen Erscheinungsformen von Naziaktivitäten bekämpfen. Dazu gehören rechte Dresscodes, Nazi-Läden und ihre Strukturen. Wir wollen gemeinsam mit Anwohner_innen, Geschäftsleuten vor Ort und Menschen aus Bremen und umzu den politischen Druck bis zur Schließung des Naziladens „Sportsfreund“ forcieren. Deshalb rufen wir alle auf, sich an der Demonstration gegen den Naziladen „Sportsfreund“ zu beteiligen und sich auch im Alltag jeder Form von Faschismus entschieden entgegenzustellen!

Samstag, 14. März 2009, 12:00 Uhr Goetheplatz, Bremen Neues Jahr, alte Krise – Naziläden gibt es immer noch! Im Jahr 2008 hat die Kampagne Ladenschluss vielfältige Aktivitäten gegen Naziläden in Bremen entwickelt. Nach mehreren Informationsveranstaltungen, Flugblattaktionen, und Pressearbeit war im November eine Demonstration in der Innenstadt unter Beteiligung von über 600 Menschen der vorläufige Höhepunkt. Im Ergebnis ist vielen Bremer_innen inzwischen bekannt, dass es in der Innenstadt den Naziladen „Sportsfreund“ gibt. Im Stephaniviertel ist eine Stadtteilgruppe entstanden, die sich vor Ort gegen den Laden stellt. Das erklärte Ziel der Kampagne Ladenschluss ist dessen endgültige Schließung. In Bremen gibt es eine aktive Szene von Nazis und rechten Hooligans. Ein zentraler Anlaufpunkt ist der Naziladen „Sportsfreund“ in der Faulenstraße 9. Dort wird modische Kleidung verkauft, die einen teils verschlüsselten, teils unverhohlenen Bezug zu rechter Ideologie und Gewalt hat, außerdem Artikel wie Rechtsrock-CDs oder Kampfsportbedarf. Mit ihrem Lifestyle versucht die Naziszene Anknüpfungspunkte bei Jugendlichen zu finden und hat damit zunehmend Erfolg. Erleichtert wird dies durch ein soziales Klima von Sozialabbau, Wirtschaftskrise, Abschottung Europas nach außen und Ausgrenzung ganzer gesellschaftlicher Gruppen. Die großen Parteien machen seit Jahren mit rechtspopulistischen Inhalten und Parolen Politik und tragen ihren Teil dazu bei, dass dies zur erschreckenden Normalität wird. So wird ungeniert von „kriminellen Ausländern“ gesprochen und Wirtschafts- und Innenminister teilen Migrant_innen gar in „nützliche und unnütze Ausländer“ ein. In den letzten Jahren hat sich der politische Mainstream immer weiter nach „rechts“ verschoben. Rechte Ideen finden sich vermehrt in der so genannten Mitte der Gesellschaft.Auch dieser Prozess bietet den Nazis den Nährboden zur Verbreitung ihrer Ideologien und führt zum Wachsen der neofaschistischen Szene. Dieser Entwicklung gilt es vehementen antifaschistischen Protest entgegenzusetzen. Obgleich die Ursachen für die Verbreitung von Faschismus tiefer liegen, muss praktischer Antifaschismus auch die alltäglichen Erscheinungsformen von Naziaktivitäten bekämpfen. Dazu gehören rechte Dresscodes, Nazi-Läden und ihre Strukturen. Wir wollen gemeinsam mit Anwohner_innen, Geschäftsleuten vor Ort und Menschen aus Bremen und umzu den politischen Druck bis zur Schließung des Naziladens „Sportsfreund“ forcieren. Deshalb rufen wir alle auf, sich an der Demonstration gegen den Naziladen „Sportsfreund“ zu beteiligen und sich auch im Alltag jeder Form von Faschismus entschieden entgegenzustellen!

Rosa Luxemburg“ Film (1986, 120 Min.)

8. März 2009

9.3.2009

Rosa Luxemburg“ Film (1986, 120 Min.)

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März und zum 90. Todestag von Rosa Luxemburg zeigt der DGB ein Film von Margarethe vonTrotta

Montag, 9. März 2009, 18 Uhr

im Tivoli-Saal des Gewerkschaftshauses

Rosa Luxemburg, geboren im März 1871, kämpfte ihr Leben lang im Namen der internationalen Arbeiterbewegung. Die hoch begabte Wissenschaftlerin, Journalistin und Rednerin trat entschlossen ein für die von unten getragene sozialistische Umwälzung der Gesellschaft und gegen die reaktionären Tendenzen der sozialdemokratischen Partei. Ihre kompromisslose antimilitaristische Überzeugung in der Frage der Kriegskredite führte 1914 zum Zerwürfnis mit der SPD. Für ihre politischen Aktivitäten wurde Rosa Luxemburg mehrmals zu jahrelanger Haft verurteilt und im Januar 1919 von Freikorps ermordet.

Margarethe von Trottas sorgfältig recherchierte filmische Biographie zeichnet ein glaubwürdiges und engagiertes Porträt Luxemburgs und der politischen Situation in Deutschland und Europa zur Zeit des ersten Weltkriegs. Barbara Sukowa in der Hauptrolle lässt die Persönlichkeit Rosa Luxemburg beeindruckend lebendig werden.

Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.

Montag, 9. März 2009, 18 Uhr im Tivoli-Saal des Gewerkschaftshauses Rosa Luxemburg, geboren im März 1871, kämpfte ihr Leben lang im Namen der internationalen Arbeiterbewegung. Die hoch begabte Wissenschaftlerin, Journalistin und Rednerin trat entschlossen ein für die von unten getragene sozialistische Umwälzung der Gesellschaft und gegen die reaktionären Tendenzen der sozialdemokratischen Partei. Ihre kompromisslose antimilitaristische Überzeugung in der Frage der Kriegskredite führte 1914 zum Zerwürfnis mit der SPD. Für ihre politischen Aktivitäten wurde Rosa Luxemburg mehrmals zu jahrelanger Haft verurteilt und im Januar 1919 von Freikorps ermordet. Margarethe von Trottas sorgfältig recherchierte filmische Biographie zeichnet ein glaubwürdiges und engagiertes Porträt Luxemburgs und der politischen Situation in Deutschland und Europa zur Zeit des ersten Weltkriegs. Barbara Sukowa in der Hauptrolle lässt die Persönlichkeit Rosa Luxemburg beeindruckend lebendig werden. Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.

SPORTS FREUND Neonazis im Stephani-Viertel?

6. März 2009

Einladung zu einer Informations- und Initiativ-Veranstaltung

7.3.2009

SPORTS FREUND Neonazis im Stephani-Viertel?

Einladung zu einer Informations- und Initiativ-Veranstaltung

Pastor Scherrer, St. Michaelis-St. Stephani Gemeinde • Prof. Dr. Glässgen, Radio Bremen • Beirat Mitte • pro aktiv gegen rechts • in Kooperation mit der Initiative „Ladenschluss“ sowie Bremer Bündnis gegen Rechts, Bündnis Rote-Bunte-Karte, DGB Jugend, IG Metall, KulturKirche St. Stephani, VVN/BdA

Samstag, 7. März 2009, 16:00 Uhr

im Gemeindezentrum St. Stephani, Faulenstraße108

In unserer westlichen Altstadt – in der Faulenstraße, unweit der Brillkreuzung – liegt das äußerlich eher harmlos wirkende Ladengeschäft „Sportsfreund“. Doch ein genauerer Blick zeigt: Hier werden Kleidung und Devotionalien der rechtsextremen Szene verkauft. Der Inhaber selbst ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern nach Auskunft der Beratungsstelle „pro aktiv gegen rechts“ der rechtsextrem beeinflussten (Hooligan-)Szene zuzurechnen. Die Initiative „Ladenschluss“ hat auf dieses Geschäft schon mehrmals in der Öffentlichkeit hingewiesen und die Schließung des Ladens gefordert. Auch wir vor Ort wollen es nicht hinnehmen, dass sich rechtsextreme Strukturen in unserer Stadt ausbreiten. Uns ist sehr daran gelegen, das gute Zusammenleben der Menschen im Stephani-Viertel zu erhalten und zu fördern. Auf der Veranstaltung möchten wir uns Gedanken machen, wie wir dem Umsichgreifen einer Ideologie und politischen Programmatik, die auf Ausgrenzung und Verachtung bestimmter Menschengruppen setzt, begegnen können. Wir wollen gemeinsam überlegen, wie und auf welche Weise eine Schließung des „Sportsfreunds“ erreicht werden kann: – Informationen zum Ladengeschäft „Sportsfreund“ und die rechtsextreme Szene in Bremen – Bericht eines Zeitzeugen aus dem Stephani-Viertel über die Folgen des Nationalsozialismus – Bericht über die erfolgreiche Schließung eines Neonazi-Ladens in Hamburg – Ideensammlung für eine gemeinsame Weiterarbeit im Stephani-Viertel „Rechtsextremismus ist Gift für unser Land“, sagte die Landesbischöfin Margot Käßmann. Wir sagen: Er ist Gift für unser Zusammenleben vor Ort. Damit wollen wir uns nicht abfinden und rufen auf zur Gründung einer Bürgerinitiative

Samstag, 7. März 2009, 16:00 Uhr im Gemeindezentrum St. Stephani, Faulenstraße108 In unserer westlichen Altstadt – in der Faulenstraße, unweit der Brillkreuzung – liegt das äußerlich eher harmlos wirkende Ladengeschäft „Sportsfreund“. Doch ein genauerer Blick zeigt: Hier werden Kleidung und Devotionalien der rechtsextremen Szene verkauft. Der Inhaber selbst ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern nach Auskunft der Beratungsstelle „pro aktiv gegen rechts“ der rechtsextrem beeinflussten (Hooligan-)Szene zuzurechnen. Die Initiative „Ladenschluss“ hat auf dieses Geschäft schon mehrmals in der Öffentlichkeit hingewiesen und die Schließung des Ladens gefordert. Auch wir vor Ort wollen es nicht hinnehmen, dass sich rechtsextreme Strukturen in unserer Stadt ausbreiten. Uns ist sehr daran gelegen, das gute Zusammenleben der Menschen im Stephani-Viertel zu erhalten und zu fördern. Auf der Veranstaltung möchten wir uns Gedanken machen, wie wir dem Umsichgreifen einer Ideologie und politischen Programmatik, die auf Ausgrenzung und Verachtung bestimmter Menschengruppen setzt, begegnen können. Wir wollen gemeinsam überlegen, wie und auf welche Weise eine Schließung des „Sportsfreunds“ erreicht werden kann: – Informationen zum Ladengeschäft „Sportsfreund“ und die rechtsextreme Szene in Bremen – Bericht eines Zeitzeugen aus dem Stephani-Viertel über die Folgen des Nationalsozialismus – Bericht über die erfolgreiche Schließung eines Neonazi-Ladens in Hamburg – Ideensammlung für eine gemeinsame Weiterarbeit im Stephani-Viertel „Rechtsextremismus ist Gift für unser Land“, sagte die Landesbischöfin Margot Käßmann. Wir sagen: Er ist Gift für unser Zusammenleben vor Ort. Damit wollen wir uns nicht abfinden und rufen auf zur Gründung einer Bürgerinitiative

LESUNG Football versus Countrymusik

5. März 2009

6.3.2009

LESUNG Football versus Countrymusik

Freitag, 6. März 2009, 20.00 Uhr

Buchladen Ostertor, Fehrfeld 60

„EIN LEIDENSCHAFTLICHES BUCH ÜBER DIE SCHÖNHEIT UND DAS SCHRECKLICHE DIESES SPORTS.“ (TAZ)

Am Freitag, den 6. März liest und singt(!)Gerd Dembowski wieder in Bremen aus seinem Buch „Football versus Countrymusik“. Nachdem er im letzten Jahr im OstKurvenSaal des Weserstadion zu Gast war und eine großartig komische Lesung vorlegte, haben wir die Gelegenheit ergriffen und ihn diesmal in den Buchladen Ostertor eingeladen. Seine Themen sind – außer dem Fußball versteht sich – Rassismus, Nationalismus und die Verbandsfunktionäre. Doch was hat das alles mit Country zu tun? Sehen und hören sie selbst!

Freitag, 6. März 2009, 20.00 Uhr Buchladen Ostertor, Fehrfeld 60 „EIN LEIDENSCHAFTLICHES BUCH ÜBER DIE SCHÖNHEIT UND DAS SCHRECKLICHE DIESES SPORTS.“ (TAZ) Am Freitag, den 6. März liest und singt(!)Gerd Dembowski wieder in Bremen aus seinem Buch „Football versus Countrymusik“. Nachdem er im letzten Jahr im OstKurvenSaal des Weserstadion zu Gast war und eine großartig komische Lesung vorlegte, haben wir die Gelegenheit ergriffen und ihn diesmal in den Buchladen Ostertor eingeladen. Seine Themen sind – außer dem Fußball versteht sich – Rassismus, Nationalismus und die Verbandsfunktionäre. Doch was hat das alles mit Country zu tun? Sehen und hören sie selbst!

PODIUMSDISKUSSION Rechtsextreme Unterwanderungsversuche in Fußballszenen?

4. März 2009

Heinrich Böll Stiftung und Fan-Projekt Bremen

5.3.2009

PODIUMSDISKUSSION Rechtsextreme Unterwanderungsversuche in Fußballszenen?

Heinrich Böll Stiftung und Fan-Projekt Bremen

Donnerstag, 5. März 2009, 19:00 Uhr

im Ostkurvensaal des Weserstadions

Holger Apfel, Fraktionsvorsitzender der sächsischen NPD-Landtagsfraktion und Fan von Eintracht Braunschweig

Holger Apfel, Fraktionsvorsitzender der sächsischen NPD-Landtagsfraktion und Fan von Eintracht Braunschweig, ist einer der Vordenker der Partei. „Wahrscheinlich wird es noch so weit kommen, dass auf dem Spielfeldrasen Sponsorenwerbung steht“, klagt er, um auszuführen, dass „diese gängige Kritik der Fans an der Kommerzialisierung wunderbar mit unserer Globalisierungskritik zusammen“ gehe. „Uns geht es darum, die NPD in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren.“ Folgerichtig versuche man auch bei „Vereinen mit einem großen Potenzial“ deren „Anhänger an die Partei heranzuführen.“ Funktioniert diese Unterwanderung wirklich, gibt es sie wirklich und was wären mögliche Gegenstrategien?

Eine Diskussion mit: Gerd Dembowski, war Sprecher vom Bündnis aktiver Fußballfans, Arbeit für „football against racism“ und Autor „Football versus Contrymusik“ Carsten Neuman, Bremer Rechtsextremismusexperte vom Verein Standpunkt Thomas Hafke, Fan-Projekt Bremen Moderation: Matthias Güldner, MdBB

Donnerstag, 5. März 2009, 19:00 Uhr im Ostkurvensaal des Weserstadions Holger Apfel, Fraktionsvorsitzender der sächsischen NPD-Landtagsfraktion und Fan von Eintracht Braunschweig Holger Apfel, Fraktionsvorsitzender der sächsischen NPD-Landtagsfraktion und Fan von Eintracht Braunschweig, ist einer der Vordenker der Partei. „Wahrscheinlich wird es noch so weit kommen, dass auf dem Spielfeldrasen Sponsorenwerbung steht“, klagt er, um auszuführen, dass „diese gängige Kritik der Fans an der Kommerzialisierung wunderbar mit unserer Globalisierungskritik zusammen“ gehe. „Uns geht es darum, die NPD in der Mitte der Gesellschaft zu etablieren.“ Folgerichtig versuche man auch bei „Vereinen mit einem großen Potenzial“ deren „Anhänger an die Partei heranzuführen.“ Funktioniert diese Unterwanderung wirklich, gibt es sie wirklich und was wären mögliche Gegenstrategien? Eine Diskussion mit: Gerd Dembowski, war Sprecher vom Bündnis aktiver Fußballfans, Arbeit für „football against racism“ und Autor „Football versus Contrymusik“ Carsten Neuman, Bremer Rechtsextremismusexperte vom Verein Standpunkt Thomas Hafke, Fan-Projekt Bremen Moderation: Matthias Güldner, MdBB

Die Würde des Menschen ist unantastbar

26. Februar 2009

Auftaktveranstaltung zum 20 jährigen Bestehen von REFUGIO Bremen e.V.

27.2.2009

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Auftaktveranstaltung zum 20 jährigen Bestehen von REFUGIO Bremen e.V.

Romy Camerun, Uli Beckerhoff und befreundete JazzmusikerInnen geben ein Benefizkonzert zugunsten von traumatisierten Flüchtlingen

Freitag, 27. Februar 2009, 19:30 Uhr

Kulturkirche Stephani

Eintritt: SponsorInnenpreis 28 € Normalpreis 19 € Ermäßigter Preis 11 € Konzertkarten bei Nordwest-Ticket (Martinistr. 33), Pressehaus (Martinistr. 43), Georg-Büchner-Buchhandlung (Vor dem Steintor 56), Buchhandlung Balke (Pappelstr. 84 A), Buchhandlung Storm (Langenstr. 11), Buchhandlung Dürerhaus (Faulenstr. 108), Kapitel 8 (Domsheide 8), bei der Kulturkirche St. Stephani (Stephanikirchhof )

Die Einnahmen des Konzertes fließen in den Stiftungsfonds von REFUGIO, dem Behandlungszentrum für traumatisierte Flüchtlinge und Folterüberlebende in Bremen. Menschen, die Krieg, Verfolgung oder Folter überlebt haben, leiden unter seelischen Schmerzen. Sie finden seit vielen Jahren professionelle Hilfe bei REFUGIO. Ein Team von speziell ausgebildeten TherapeutInnen und DolmetscherInnen unterstützt diese Menschen und ihre Familien dabei, zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen und Perspektiven zu entwickeln. Der REFUGIOStiftungsfonds soll die Arbeit des Behandlungszentrums langfristig absichern und unabhängiger von der Gewährung von Projektmitteln und Förderzuschüssen machen. Weitere Informationen unter www.refugio-bremen.de.

Freitag, 27. Februar 2009, 19:30 Uhr Kulturkirche Stephani Eintritt: SponsorInnenpreis 28 € Normalpreis 19 € Ermäßigter Preis 11 € Konzertkarten bei Nordwest-Ticket (Martinistr. 33), Pressehaus (Martinistr. 43), Georg-Büchner-Buchhandlung (Vor dem Steintor 56), Buchhandlung Balke (Pappelstr. 84 A), Buchhandlung Storm (Langenstr. 11), Buchhandlung Dürerhaus (Faulenstr. 108), Kapitel 8 (Domsheide 8), bei der Kulturkirche St. Stephani (Stephanikirchhof ) Die Einnahmen des Konzertes fließen in den Stiftungsfonds von REFUGIO, dem Behandlungszentrum für traumatisierte Flüchtlinge und Folterüberlebende in Bremen. Menschen, die Krieg, Verfolgung oder Folter überlebt haben, leiden unter seelischen Schmerzen. Sie finden seit vielen Jahren professionelle Hilfe bei REFUGIO. Ein Team von speziell ausgebildeten TherapeutInnen und DolmetscherInnen unterstützt diese Menschen und ihre Familien dabei, zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen und Perspektiven zu entwickeln. Der REFUGIOStiftungsfonds soll die Arbeit des Behandlungszentrums langfristig absichern und unabhängiger von der Gewährung von Projektmitteln und Förderzuschüssen machen. Weitere Informationen unter www.refugio-bremen.de.

Nordkonferenz 2009

19. Februar 2009

20.2.2009

Am 20.-22. Februar 2009

Nordkonferenz 2009

.Militärpolitik der NPD – Internationale Beziehungen und Militärpolitik in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten, (Dr. Fabian Virchow, Marburg) / Aspekte der Militärpolitik der Bundesregierung (Bernd Meimberg) • Frauen in der Rechten Szene (Rena Kenzo, Journalistin, Hamburg) • Antifaschistische Arbeit in den nördlichen Bundesländern, NPD-Verbotskampagne, Entwicklung Neofaschismus und Konservatismus Kosten: Fr-So 85 €, Sa/So 56 €, Sa 18 € zuzüglich Fahrtkostenanteil, Anmeldung bis 2.2. erbeten im Büro unter 382914 oder bei Marion unter 0152 065 42 257

Freitag, 20. Februar 2009, Beginn: Samstag, 21.2. um 9.30 h

im Wohn- und Ferienheim Heideruh in Buchholz/Seppensen,

Freitag, 20. Februar 2009, Beginn: Samstag, 21.2. um 9.30 h im Wohn- und Ferienheim Heideruh in Buchholz/Seppensen,

Radikale Werftarbeiter und Sozialistische Volksschullehrer

18. Februar 2009

Heinz-Gerd Hofschen

19.2.2009

Radikale Werftarbeiter und Sozialistische Volksschullehrer

Heinz-Gerd Hofschen

eine MASCH Veranstaltung

Donnerstag, 19. Februar 2009, 19.30 Uhr

Villa Ichon, Goetheplatz 4

Donnerstag, 19. Februar 2009, 19.30 Uhr Villa Ichon, Goetheplatz 4

Antifaschistischen Demonstration

13. Februar 2009

14.2.2009

Aufruf der iL zur

Antifaschistischen Demonstration

Zum wiederholten Male nehmen Nazis unter Federführung der NPD das historische Datum 13. Februar 1945 – die Zerstörung Dresdens durch angloamerikanische Bomber – zum An-lass, geschichtliche Ereignisse zu verdrehen und zu verfälschen. Mit einem massiven Auf-marsch von Rechtsextremisten aus ganz Europa sollen die Stärke der neonazistischen Sze-ne demonstriert und die Opfer der alliierten Luftangriffe zur Beendigung des von den deut-schen Faschisten unmenschlich geführten Krieges vereinnahmt werden. Ein breites Bündnis politisch und weltanschaulich ansonsten verschiedener Personen und Gruppierungen, zu dem auch unser Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten gehört, ruft dazu auf, die Rechtsextremisten nicht ungehindert durch Dresden marschieren zu lassen. Demokraten aus ganz Sachsen, Antifaschisten, humanistisch gesinn-te Bürger sind deshalb aufgerufen, am 14. Februar 2009 an Demonstrationen und Kundge-bungen in Dresden gegen diesen rechten Spuk teilzunehmen.

Samstag, 14. Februar 2009, 11:00 Uhr

Hauptbahnhof Dresden

Warum gerade Dresden?

In der Bundesrepublik waren es vor allem Faschisten und Revanchisten, insbesondere der Vertriebenenverbände, die an die offiziellen Propagandalügen des Göbbels’schen Ministeriums, in denen von mehreren hunderttausend Toten die Rede war, anknüpften. Schon in der jungen BRD wurde die Bombardierung zur Relativierung der deutschen Kriegsschuld und zum Aufbau eines deutschen Opferbildes benutzt. Die ewig wiederkehrenden Lügen der Revisionisten fanden offene Ohren und konnten sich beinahe ungehindert in großen Teilen der westdeutschen Gesellschaft festsetzen. Nach 1989 blieb das verbreitete Bild der „verbrecherischen“ Bombardierung mit hunderttausenden Toten zunächst unangegriffen. Selbst in der DDR, in der die Entnazifizierung wesentlich mehr war als eine handvoll Urteile, wo Antifaschismus ein Begriff war, zu dem breite Teile der Bevölkerung einen positiven Bezug hatten, war die Ausdeutung der Angriffe auf Dresden strittig und von Staatsräson gezeichnet. Hatte der erste Nachkriegsbürgermeister Dresdens, Walter Waldauer, noch von einer vermeidbaren, aber von deutschen Faschisten provozierten Katastrophe gesprochen, erfolgte in der offiziellen DDR-Politik schon bald ein radikaler Schwenk: Die Bombardierung wurde als Verbrechen der Westalliierten gedeutet, deren Ziel es gewesen sei, der UdSSR und der späteren DDR nur zerstörte Städte zu hinterlassen. Auch die dort viele Jahrzehnte stets wiederholten Opferzahlen waren aus der Luft gegriffen.

Auf seiner Suche nach „Normalität“ hat sich das wiedervereinte Deutschland schließlich auch als Opfer entdeckt. Da der Nationalsozialismus ja heute mehr als bewältigt sei, müsse auf der einen Seite ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen und die „alte Last“ abgeschüttelt werden. Auf der anderen Seite soll damit aber gleichzeitig der Zeitpunkt gekommen sein, an dem – ohne Schuldgefühle – um die eigenen Toten getrauert werden könne. Mehr noch: Die Betonung der eigenen Opfer dient einem Geschichtsbild, bei dem in einem âeuropäischen Zeitalter des Grauens“ auf allen Seiten in derselben Art und Weise Opfer zu beklagen seien. Der historische Kontext verschwindet, Ursache und Wirkung werden verwischt, heraus kommt eine Erinnerungskultur wie sie z.B. dem Zentrum gegen Vertreibung vorschwebt – und die „Normalität“ ist wiederhergestellt.

Ab 1998 geriet der Jahrestag der Bombardierung Dresdens in das Blickfeld organisierter Neonazis. Deren wichtigste Erfahrung in den ersten Jahren war die Duldung ihres organisierten Auftretens im öffentlichen Raum – dies war neu und gab den Nazis gehörigen Auftrieb. Die bürgerliche Gesellschaft versagte zuerst mehrere Jahre lang bei der Abgrenzung der eigenen Trauer von den Verbrechen der Nazis. So über die Jahre ermutigt und trotz interner Hoheitsfragen zu der Art des Gedenkens stieg die Beteiligung von 200 Nazis 1999 bis auf ein Höchstmaß von ca. 6.000 Teilnehmenden im Jahr 2005. Im Vorfeld des 60. Jahrestages der Bombardierung Dresdens wurde der Umgang mit dem immer größer werdenden Naziaufmarsch auch in der Öffentlichkeit intensiver diskutiert. Dabei wurde deutlich, wie stark das bürgerliche Bild des Geschehens von nazistischen und revanchistischen Vorgaben geprägt war. Als Konsequenz daraus beauftragte die Stadt Dresden eine HistorikerInnenkommission mit der Überprüfung der bekannten Quellen und weiteren Nachforschungen bezüglich der Opferzahlen. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Gesamtzahl der Getöteten zwischen 20.000 und 35.000 liegt – also deutlich niedriger ist, als in der Vergangenheit stets propagiert.

Parallel zur Arbeit der HistorikerInnen wurde die Diskussion über den Umgang mit dem Jahrestag in Dresden fortgesetzt. In der Folge distanzierten sich die Stadt und zahlreiche bürgerliche Initiativen erstmals inhaltlich von der Relativierung der deutschen Kriegsverbrechen. Danach stieg die Beteiligung an den bürgerlichen Demonstrationen und Kundgebungen ebenfalls auf bis zuletzt gut 2.000 Menschen. Gut auch, dass in den letzten Jahren direktes antifaschistisches Eingreifen mit z.B. Strassen- und Brückenblockaden erste Erfolge zeigte und die Route der Nazis immerhin schon mal verkürzt werden musste.

Lasst uns in Frieden mit eurem Krieg – oder immer neue Märchen

Die militärische Zerschlagung des deutschen Faschismus war für alle Menschen, die weltweit unter seinem Joch lebten und litten unbestritten und unzweifelhaft ein Tag der Befreiung. Dabei darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass gerade für die Westalliierten eben auch weltpolitische und geostrategische Überlegungen eine Rolle im eigenen Vorgehen spielten. Für sich allein genommen wäre der Vernichtungsfeldzug der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung Europas, ihr aggressiver und mörderischer Rassismus und Anti-Slawismus, die Blut-und-Boden-Ideologie, das arische Herrenmenschentum und die absolute Verwertung jeden Lebens wohl nicht zum Invasions- und Angriffsgrund geworden – die territoriale Expansion des Deutschen Reiches und die damit verbundenen militärischen Überfälle auf Großbritannien und (fast) alle Nachbarstaaten und deren Besetzung schon. Einen unreflektierten positiven Bezug auf die Kriegsführung insbesondere der Westalliierten halten wir daher für unangebracht. Die Bezugspunkte eines radikalen linken Antifaschismus sind andere: Die internationalen Lagerkomitees in den Konzentrationslagern, die international kämpfenden PartisanInnen, der Widerstand gegen Nazideutschland, der auf gesellschaftliche Befreiung zielte. Und damit meinen wir eben nicht die in der heutigen Bundesrepublik hochgehaltenen rechten Militärs um einen Herrn von Stauffenberg. Und so wird in manchem Redebeitrag während antifaschistischer Demonstrationen, in einigen Aufrufen, in Parolen oder durch das Schwenken britischer, französischer, amerikanischer oder kanadischer Fahnen ein alter Trugschluss ausgedrückt: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Die Kräfteverhältnisse und damit die eigene defensive und desolate Situation heute wie damals aber zu ignorieren und sich als Verbündete der mächtigen Militärapparate zu imaginieren, schafft weder ein historisches Bewusstsein noch eine emanzipatorische Perspektive.

Deshalb greifen wir ein

Aufgrund der immensen Bedeutung, die der Großaufmarsch für die Neonaziszene hat, werden wir uns ihm am 14. Februar in Dresden in den Weg zu stellen.

Dass heute immer mehr Menschen klar wird, dass die bisherige Gedenktradition in Dresden maßgeblich durch Fehlinformationen und Entschuldigungswünsche bestimmt wurde, ist ein deutlicher Fortschritt. Es reicht aber nicht, bei dieser neu gewonnen Erkenntnis stehen zu bleiben und keine weiteren Schlüsse daraus zu ziehen. Nur durch die aktive Teilnahme an antifaschistischen Gegenaktivitäten kann den Geschichtsleugnern der Raum zur Verbreitung ihrer Propaganda genommen werden. In der Stadt gibt es seit Jahren vielfältigen Widerstand gegen die Vereinnahmung des Gedenkens durch die Nazis. Diese Vielfalt ist für uns Einladung und Anknüpfungspunkt. Manche Gründe und Aktionsformen liegen uns näher als andere. Was uns aber verbindet, ist die Entschlossenheit, den Nazis nicht die Straße zu überlassen. Wir verstehen uns als Teil einer breiten antifaschistischen Bewegung, innerhalb derer die Antriebe und Praktiken verschieden sind. In diese Vielfalt wollen wir uns einfügen und sie uns zu Nutze machen, da auch an diesem Tag eine interventionistische und radikale linke Perspektive verteidigt und gestärkt werden kann und muss. Die Blockade des G8-Gipfels in Heiligendamm im Sommer 2007 und die Verhinderung des Rassistenkongresses in Köln im Herbst 2008 haben deutlich gezeigt, dass spektrenübergreifend koordinierte und entwickelte Aktionen nicht nur punktuell erfolgreich sein können, sondern auch eine radikalisierende Dynamik entwickeln. Dies gilt natürlich nicht nur für solche Großereignisse. Auch in kleineren Initiativen und bei lokalen Aktionen machen wir ähnliche Erfahrungen. In dieser Tradition, die aus dem zivilen Ungehorsam ebenso schöpft, wie aus der antifaschistischen Selbsthilfe, sehen wir uns und unsere Pläne für Dresden. Um den Nazis wirkungsvoll entgegenzutreten,sie effektiv zu behindern und den Naziaufmarsch perspektivisch unmöglich zu machen, rufen wir auf:

Kommt alle nach Dresden und beteiligt euch an der Demonstration und den Aktionen!

Samstag, 14. Februar 2009, 11:00 Uhr Hauptbahnhof Dresden Warum gerade Dresden? In der Bundesrepublik waren es vor allem Faschisten und Revanchisten, insbesondere der Vertriebenenverbände, die an die offiziellen Propagandalügen des Göbbels’schen Ministeriums, in denen von mehreren hunderttausend Toten die Rede war, anknüpften. Schon in der jungen BRD wurde die Bombardierung zur Relativierung der deutschen Kriegsschuld und zum Aufbau eines deutschen Opferbildes benutzt. Die ewig wiederkehrenden Lügen der Revisionisten fanden offene Ohren und konnten sich beinahe ungehindert in großen Teilen der westdeutschen Gesellschaft festsetzen. Nach 1989 blieb das verbreitete Bild der „verbrecherischen“ Bombardierung mit hunderttausenden Toten zunächst unangegriffen. Selbst in der DDR, in der die Entnazifizierung wesentlich mehr war als eine handvoll Urteile, wo Antifaschismus ein Begriff war, zu dem breite Teile der Bevölkerung einen positiven Bezug hatten, war die Ausdeutung der Angriffe auf Dresden strittig und von Staatsräson gezeichnet. Hatte der erste Nachkriegsbürgermeister Dresdens, Walter Waldauer, noch von einer vermeidbaren, aber von deutschen Faschisten provozierten Katastrophe gesprochen, erfolgte in der offiziellen DDR-Politik schon bald ein radikaler Schwenk: Die Bombardierung wurde als Verbrechen der Westalliierten gedeutet, deren Ziel es gewesen sei, der UdSSR und der späteren DDR nur zerstörte Städte zu hinterlassen. Auch die dort viele Jahrzehnte stets wiederholten Opferzahlen waren aus der Luft gegriffen. Auf seiner Suche nach „Normalität“ hat sich das wiedervereinte Deutschland schließlich auch als Opfer entdeckt. Da der Nationalsozialismus ja heute mehr als bewältigt sei, müsse auf der einen Seite ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen und die „alte Last“ abgeschüttelt werden. Auf der anderen Seite soll damit aber gleichzeitig der Zeitpunkt gekommen sein, an dem – ohne Schuldgefühle – um die eigenen Toten getrauert werden könne. Mehr noch: Die Betonung der eigenen Opfer dient einem Geschichtsbild, bei dem in einem âeuropäischen Zeitalter des Grauens“ auf allen Seiten in derselben Art und Weise Opfer zu beklagen seien. Der historische Kontext verschwindet, Ursache und Wirkung werden verwischt, heraus kommt eine Erinnerungskultur wie sie z.B. dem Zentrum gegen Vertreibung vorschwebt – und die „Normalität“ ist wiederhergestellt. Ab 1998 geriet der Jahrestag der Bombardierung Dresdens in das Blickfeld organisierter Neonazis. Deren wichtigste Erfahrung in den ersten Jahren war die Duldung ihres organisierten Auftretens im öffentlichen Raum – dies war neu und gab den Nazis gehörigen Auftrieb. Die bürgerliche Gesellschaft versagte zuerst mehrere Jahre lang bei der Abgrenzung der eigenen Trauer von den Verbrechen der Nazis. So über die Jahre ermutigt und trotz interner Hoheitsfragen zu der Art des Gedenkens stieg die Beteiligung von 200 Nazis 1999 bis auf ein Höchstmaß von ca. 6.000 Teilnehmenden im Jahr 2005. Im Vorfeld des 60. Jahrestages der Bombardierung Dresdens wurde der Umgang mit dem immer größer werdenden Naziaufmarsch auch in der Öffentlichkeit intensiver diskutiert. Dabei wurde deutlich, wie stark das bürgerliche Bild des Geschehens von nazistischen und revanchistischen Vorgaben geprägt war. Als Konsequenz daraus beauftragte die Stadt Dresden eine HistorikerInnenkommission mit der Überprüfung der bekannten Quellen und weiteren Nachforschungen bezüglich der Opferzahlen. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Gesamtzahl der Getöteten zwischen 20.000 und 35.000 liegt – also deutlich niedriger ist, als in der Vergangenheit stets propagiert. Parallel zur Arbeit der HistorikerInnen wurde die Diskussion über den Umgang mit dem Jahrestag in Dresden fortgesetzt. In der Folge distanzierten sich die Stadt und zahlreiche bürgerliche Initiativen erstmals inhaltlich von der Relativierung der deutschen Kriegsverbrechen. Danach stieg die Beteiligung an den bürgerlichen Demonstrationen und Kundgebungen ebenfalls auf bis zuletzt gut 2.000 Menschen. Gut auch, dass in den letzten Jahren direktes antifaschistisches Eingreifen mit z.B. Strassen- und Brückenblockaden erste Erfolge zeigte und die Route der Nazis immerhin schon mal verkürzt werden musste. Lasst uns in Frieden mit eurem Krieg – oder immer neue Märchen Die militärische Zerschlagung des deutschen Faschismus war für alle Menschen, die weltweit unter seinem Joch lebten und litten unbestritten und unzweifelhaft ein Tag der Befreiung. Dabei darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass gerade für die Westalliierten eben auch weltpolitische und geostrategische Überlegungen eine Rolle im eigenen Vorgehen spielten. Für sich allein genommen wäre der Vernichtungsfeldzug der Nazis gegen die jüdische Bevölkerung Europas, ihr aggressiver und mörderischer Rassismus und Anti-Slawismus, die Blut-und-Boden-Ideologie, das arische Herrenmenschentum und die absolute Verwertung jeden Lebens wohl nicht zum Invasions- und Angriffsgrund geworden – die territoriale Expansion des Deutschen Reiches und die damit verbundenen militärischen Überfälle auf Großbritannien und (fast) alle Nachbarstaaten und deren Besetzung schon. Einen unreflektierten positiven Bezug auf die Kriegsführung insbesondere der Westalliierten halten wir daher für unangebracht. Die Bezugspunkte eines radikalen linken Antifaschismus sind andere: Die internationalen Lagerkomitees in den Konzentrationslagern, die international kämpfenden PartisanInnen, der Widerstand gegen Nazideutschland, der auf gesellschaftliche Befreiung zielte. Und damit meinen wir eben nicht die in der heutigen Bundesrepublik hochgehaltenen rechten Militärs um einen Herrn von Stauffenberg. Und so wird in manchem Redebeitrag während antifaschistischer Demonstrationen, in einigen Aufrufen, in Parolen oder durch das Schwenken britischer, französischer, amerikanischer oder kanadischer Fahnen ein alter Trugschluss ausgedrückt: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Die Kräfteverhältnisse und damit die eigene defensive und desolate Situation heute wie damals aber zu ignorieren und sich als Verbündete der mächtigen Militärapparate zu imaginieren, schafft weder ein historisches Bewusstsein noch eine emanzipatorische Perspektive. Deshalb greifen wir ein Aufgrund der immensen Bedeutung, die der Großaufmarsch für die Neonaziszene hat, werden wir uns ihm am 14. Februar in Dresden in den Weg zu stellen. Dass heute immer mehr Menschen klar wird, dass die bisherige Gedenktradition in Dresden maßgeblich durch Fehlinformationen und Entschuldigungswünsche bestimmt wurde, ist ein deutlicher Fortschritt. Es reicht aber nicht, bei dieser neu gewonnen Erkenntnis stehen zu bleiben und keine weiteren Schlüsse daraus zu ziehen. Nur durch die aktive Teilnahme an antifaschistischen Gegenaktivitäten kann den Geschichtsleugnern der Raum zur Verbreitung ihrer Propaganda genommen werden. In der Stadt gibt es seit Jahren vielfältigen Widerstand gegen die Vereinnahmung des Gedenkens durch die Nazis. Diese Vielfalt ist für uns Einladung und Anknüpfungspunkt. Manche Gründe und Aktionsformen liegen uns näher als andere. Was uns aber verbindet, ist die Entschlossenheit, den Nazis nicht die Straße zu überlassen. Wir verstehen uns als Teil einer breiten antifaschistischen Bewegung, innerhalb derer die Antriebe und Praktiken verschieden sind. In diese Vielfalt wollen wir uns einfügen und sie uns zu Nutze machen, da auch an diesem Tag eine interventionistische und radikale linke Perspektive verteidigt und gestärkt werden kann und muss. Die Blockade des G8-Gipfels in Heiligendamm im Sommer 2007 und die Verhinderung des Rassistenkongresses in Köln im Herbst 2008 haben deutlich gezeigt, dass spektrenübergreifend koordinierte und entwickelte Aktionen nicht nur punktuell erfolgreich sein können, sondern auch eine radikalisierende Dynamik entwickeln. Dies gilt natürlich nicht nur für solche Großereignisse. Auch in kleineren Initiativen und bei lokalen Aktionen machen wir ähnliche Erfahrungen. In dieser Tradition, die aus dem zivilen Ungehorsam ebenso schöpft, wie aus der antifaschistischen Selbsthilfe, sehen wir uns und unsere Pläne für Dresden. Um den Nazis wirkungsvoll entgegenzutreten,sie effektiv zu behindern und den Naziaufmarsch perspektivisch unmöglich zu machen, rufen wir auf: Kommt alle nach Dresden und beteiligt euch an der Demonstration und den Aktionen!

Gedenken an die Bremer Räterepublik

geschrieben von Verschiedene

9. Februar 2009

Alle Hintergrundinformationen, Interviews und Reden zum Gedenken an die Bremer Räterepublik sind auf folgendem Link nachzulesen.

http://www.dielinke-bremen.de/politik/news_nach_themen/vor_90_jahren/

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