Waren wir wirklich befreit?
4. Juli 2019
Das Wetter meinte es nicht so gut mit uns, als wir uns am 4. Mai zum Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg mit elf Angehörigen belgischer KZ-Opfer auf Bahrs Plate trafen. Nachdem wir Blumen am Denkmal niedergelegt hatten, erläuterte Karsten Ellebrecht (Internationale Friedensschule Vegesack) den Besuchern der Amicale Belge die Geschehnisse in diesem Neuengamme-Außenlager Sommer 44 bis zum Todesmarsch Anfang April 45. Meine Ansprache brach mit Einsetzen des Hagels ab. Im Bunker Farge erläuterte unser Kamerad Ulrich Stuwe die Lagerlandschaft und den Wahn des Bunkerbaus mit seinen mehr als tausend Todesopfern. Ein sehr wohltuendes Mittagessen hatten die Mitarbeiter der Suppenküche im Gemeinschaftshaus Stuhmer Straße in Gröpelingen auf den Tisch gezaubert. Die anschließende Blumenniederlegung am Außenlager Schützenhof ging im Schneetreiben beinahe unter. Auf dem Osterholzer Friedhof konnten wir die Namen Maurice van Hoeke und Maurice van der Crussen finden. Interesse der Angehörigen, inzwischen vor allen der dritten und vierten Generation, erweckte das Massengrab für die KZ-Häftlinge der Außenlage Blumenthal und Farge neben dem niederländischen Ehrenfriedhof.
Auszug BAF 08./09.2019