Späte Ehrung für Martha Heuer

7. Mai 2019

… Martha Heuer gehörte zu den wenigen Deutschen, die sich dem Terror der Nationalsozialisten entgegengestellt haben. Sie hat verfolgte Menschen versteckt und damit vor dem Tode bewahrt. Auch das war Widerstand gegen das Unrechtsregime. Wie konnte es geschehen, dass eine solche Frau im eigenen Land, ja selbst in ihrer Heimatstadt Bremen, unbeachtet blieb? Lag es daran, dass sie zu bescheiden war? Es hatte wohl eher mit der Gleichgültigkeit ihrer Umwelt und der Geschichtsvergessenheit der politisch Verantwortlichen zu tun… Dort in Gröpelingen, einem überwiegend von Arbeitern und Angestellten bewohnten Stadtteil, war Martha Heuer zu Hause. Als sie 1975 nach Israel eingeladen wurde, um in der „Allee der Gerechten“ nahe der Gedenkstätte Yad Vashem einen nach ihr benannten Baum zu pflanzen, machte sie wenig Aufhebens von sich. In der Feierstunde begnügte sie sich mit zwei Sätzen. Einer lautete: „Ich würde es wieder tun.“ … Sechs Jahre nachdem „Ossietzky“ gefragt hatte „Wer kennt Martha Heuer?“, wurde eine Straße nach jener bescheidenen Frau benannt, die mehr für die Menschheit getan hat, als sämtliche mit Orden und Ehrenzeichen behängten Heerführer der Welt. Sie hat Menschenleben gerettet…
Auszug BAF 06/07.2019