VW, Wolfsburg und Erinnerungsarbeit
19. November 2016
Zum ersten Mal fand eine Neuengamme-Außenlagertagung in einem Industriekonzern statt. Am 29./30. August 2016 fuhren Monika Eichmann, Ulrich Stuwe und Raimund Gaebelein nach Wolfsburg… Dr. des. Sebastian Brünger warf ein Schlaglicht auf den Umgang führender deutscher Unternehmen mit der eigenen Vergangenheit in den zwölf Jahren faschistischer Herrschaft. War der Blick zunächst darauf gerichtet, Entflechtung und Demontage abzuwehren, so ging es in den 50er bis 70er Jahren verstärkt darum, Schuld und Verantwortung für Krieg und Menschlichkeitsverbrechen zurückzuweisen…
Dr. Manfred Grieger (VW Unternehmens-Archivleiter seit 1998) erläuterte den von VW in der Entschädigungsfrage eingeschlagenen Sonderweg der Selbstverpflichtung. Damit einher ging eine archivmäßige Aufarbeitung. Eine kleine Gedenkstätte in einem der Bunker auf dem Gelände folgte einige Jahre später… Die Erinnerungsstätte verdeutlichte die Entstehungsgeschichte des VW-Werks am Mittellandkanal und die Rolle der Gründer Porsche und Piëch….
Die Außenlagertagung hielt die TeilnehmerInnen vor allem auf dem Laufenden bezüglich der Fortentwicklung begonnener Projekte, so informativ sie alles in allem auch war. Die Ausführungen Dr. Brüngers zu Beginn der Tagung hätten es verdient, am konkreten Beispiel vor Ort vertieft zu werden…
Artikelauszug BAF12.16/01.17