70 Jahre später

12. Januar 2015

„Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ schworen die Buchenwald-Häftlinge nach ihrer Selbstbefreiung…Sie forderten die Verantwortlichen für den millionenfachen Mord, für Kriegsentfesselung und Ausplünderung vor Gericht zu stellen und mit ihnen die Hintermänner und Nutznießer eines Krieges, der mehr als 50 Millionen Menschen das Leben kostete. Die Freude über die Befreiung wich bald der Ernüchterung über die Halbherzigkeit der Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Entkartellisierung….Mit dem Ende der Systemkonkurrenz veränderten sich in den 90er Jahren auch Strategie und Taktik in der Verfolgung des Ziels einen „Platz an der Sonne“ zu erringen. Deutschland sollte endlich „aus dem Schatten treten“…. Ergebnis dieses Turbo-Kapitalismus ist die millionenfache Flucht von Menschen aus der südlichen Erdhälfte vor der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen, Hunger und Bürgerkrieg. Sie suchen Zuflucht in unserer vermeintlich sicheren Welt. …Vielleicht können wir mit unserer Rathausausstellung über den „Europäischen Widerstandskampf gegen den Nazismus“ dazu beitragen, sich auf die gemeinsamen Ziele der Friedensbewegung zurückzubesinnen. Der Friedenskampf ist ohne seine antifaschistischen Wurzeln nicht denkbar. „Menschen seid wachsam“!
Auszug BAF 02./03.2015