6. Februar 2010
Anschließend Kulturprogramm im Westend 12 Uhr
07.02.2010
Zum Gedenken an die Bremer Räterepublik
Gedenkveranstaltung
Anschließend Kulturprogramm im Westend 12 Uhr
Es sprechen:
Dr. Winfried Wolf Politologe, Autor Frauke Dietrichs Studentische Aktivistin Wanja Lange Jugendverband Rebell Marlene Stanschus DGB-Jugend
Sonntag, 07. Februar 2010, 11:00 Uhr
Waller Friedhof
Es laden ein: Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD/Ortsgruppe Bremen, Bildungsvereinigung SALZ, Bremer Antikapitalisti¬sche Linke (BAL), Bremer Bündnis „Wir zahlen nicht für eure Krise“, DIE LINKE. Landesverband Bremen, Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Bremen, DKP Bremen-Nord, Deutscher Gewerkschaftsbund Bremen (DGB), DGB-Jugend Bremen, Initiative Bremer Montagsdemo, Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg, Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft, Marxistische Abendschule (MASCH), Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland (MLPD), Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Bremen, Solidarische Hilfe e.V., Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Bremen
Am 04. Februar 2010 jährt sich zum 91. Mal die Niederschlagung der Bremer Räterepublik. Die Herrschaft des Arbeiter- und Soldatenrates in der Revolution von 1918/19 und die Existenz der „Sozialistischen Republik Bremen“ vom 10. Januar bis zum 04. Februar 1919 gehören zur demokratischen Tradition unserer Stadt. Der Kieler Matrosen¬aufstand, der die deutsche Revolution im November 1918 einleitete, bildete auch in Bremen den Auslöser für den Sturz der alten Ord¬nung. Am 06. November gab der Un¬ab¬hängige So¬zial¬demokrat Adam Frasunkiewiecz vom Balkon des Rathau¬ses bekannt, dass ein Arbeiter- und Solda¬ten¬rat gebildet wird. Doch anders als in Bremen, wo die Linke die Mehrheit in der Arbeiter¬be¬we¬gung hat¬te, kam die Revolution in Berlin und im Reich bald ins Stocken. Die Führung der Mehrheitssozialdemokratie unter Ebert und Scheidemann und die Spitzen der Ge¬werkschaften wollten eine Entwicklung wie nach der russischen Oktoberrevolution verhindern und orientierten auf die Errichtung einer bürgerlich-demokratischen, par¬lamentarischen Republik. Sie setzten statt der Errichtung einer Räte¬herrschaft der Arbeiterschaft die Wahlen zu einer National¬versammlung durch, ließen die alten Ge¬walten in der Wirtschaft, Staatsapparat und Justiz und Armee ihre Macht und be¬kämpften eine wei¬tere Umwälzung auch mit Waffenge¬walt, indem sie mit Frei¬korps unter kaiserli¬chen Offizieren ge¬gen USPD und Spartakus vorgingen. Den von Noske ge¬führten konterrevolu¬tionären Truppen fielen im Januar 1919 Hunderte von Sozia¬listen zum Opfer, unter ihnen auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Um diese Entwick¬lung in Bremen zu verhindern und die angestrebte sozialistische Demokratie zu erreichen, proklamierte der Aktionsausschuss nach einer großen Demonstration der Bremer Arbeiter und Arbeiterinnen am 10. Januar 1919 die „Sozialistische Republik Bremen“ und ein Rat von Volksbeauftragten aus USPD- und KPD-Mitgliedern (u.a. Dannat, Henke, Knief) übernahm die Verwaltung der Stadt. Die Räteregierung nahm eine Reihe sozialer Reformen in Angriff (siehe Rückseite). Die Banken weigerten sich, der neuen Regierung Geld für Löhne und Gehälter aus¬zuzahlen. Vor allem aber hatte die Ebert-Regierung in Berlin – auch auf Bitten der Abgesandten der Bremer Kaufmannschaft – beschlossen, in Bremen wieder „Ruhe und Ordnung“ herzustellen. Am 25. Januar befahl Noske der Freiwilligen-Division Gerstenberg, der sich ein aus bremischen Bürgersöhnen gebildeten Freikorps unter Oberst Caspari anschloss, den Angriff auf Bremen. Der begann am 04. Februar mit über 3000 Soldaten, Kanonen und Panzerautos. Nach heftiger Gegenwehr mussten die Arbeiter den Kampf einstellen, 29 Ver¬teidiger der Räterepublik waren gefallen. So endete auch in Bremen der Versuch, Demokratie und Sozialismus durchzu¬setzen.
Wir gedenken der gefallenen Verteidiger der Bremer Räterepublik und wir fragen nach der Aktualität ihrer Ideen für uns heute.
Denn wir sehen
-dass heute wie damals der Kapitalismus nicht in der Lage ist, eine gerechte Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten
-dass heute wie damals die Militarisierung sowohl im Inneren als auch nach Au§en intensiviert wird
-dass heute wie damals der Sicherheits- und Polizeistaat ausgebaut wird
-dass heute wie damals soziale Rechte abgebaut werden
-dass die Arbeitskraft der Menschen immer stärker ausgebeutet wird
Unsere Lehren daraus sind
-uns mit den Forderungen der Rätebewegung und -gedanken auseinanderzusetzen
-Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
-statt Einschränkung der demokratischen Rechte treten wir ein für ihre radikale Ausweitung bei voller sozialer Absicherung für Alle
-Milliarden für die Menschen statt für Banken und Konzerne!
-die Forderung nach der 30-Stundenwoche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
Sonntag, 07. Februar 2010, 11:00 Uhr Waller Friedhof Es laden ein: Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD/Ortsgruppe Bremen, Bildungsvereinigung SALZ, Bremer Antikapitalisti¬sche Linke (BAL), Bremer Bündnis „Wir zahlen nicht für eure Krise“, DIE LINKE. Landesverband Bremen, Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Bremen, DKP Bremen-Nord, Deutscher Gewerkschaftsbund Bremen (DGB), DGB-Jugend Bremen, Initiative Bremer Montagsdemo, Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg, Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft, Marxistische Abendschule (MASCH), Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland (MLPD), Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Bremen, Solidarische Hilfe e.V., Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Bremen Am 04. Februar 2010 jährt sich zum 91. Mal die Niederschlagung der Bremer Räterepublik. Die Herrschaft des Arbeiter- und Soldatenrates in der Revolution von 1918/19 und die Existenz der „Sozialistischen Republik Bremen“ vom 10. Januar bis zum 04. Februar 1919 gehören zur demokratischen Tradition unserer Stadt. Der Kieler Matrosen¬aufstand, der die deutsche Revolution im November 1918 einleitete, bildete auch in Bremen den Auslöser für den Sturz der alten Ord¬nung. Am 06. November gab der Un¬ab¬hängige So¬zial¬demokrat Adam Frasunkiewiecz vom Balkon des Rathau¬ses bekannt, dass ein Arbeiter- und Solda¬ten¬rat gebildet wird. Doch anders als in Bremen, wo die Linke die Mehrheit in der Arbeiter¬be¬we¬gung hat¬te, kam die Revolution in Berlin und im Reich bald ins Stocken. Die Führung der Mehrheitssozialdemokratie unter Ebert und Scheidemann und die Spitzen der Ge¬werkschaften wollten eine Entwicklung wie nach der russischen Oktoberrevolution verhindern und orientierten auf die Errichtung einer bürgerlich-demokratischen, par¬lamentarischen Republik. Sie setzten statt der Errichtung einer Räte¬herrschaft der Arbeiterschaft die Wahlen zu einer National¬versammlung durch, ließen die alten Ge¬walten in der Wirtschaft, Staatsapparat und Justiz und Armee ihre Macht und be¬kämpften eine wei¬tere Umwälzung auch mit Waffenge¬walt, indem sie mit Frei¬korps unter kaiserli¬chen Offizieren ge¬gen USPD und Spartakus vorgingen. Den von Noske ge¬führten konterrevolu¬tionären Truppen fielen im Januar 1919 Hunderte von Sozia¬listen zum Opfer, unter ihnen auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Um diese Entwick¬lung in Bremen zu verhindern und die angestrebte sozialistische Demokratie zu erreichen, proklamierte der Aktionsausschuss nach einer großen Demonstration der Bremer Arbeiter und Arbeiterinnen am 10. Januar 1919 die „Sozialistische Republik Bremen“ und ein Rat von Volksbeauftragten aus USPD- und KPD-Mitgliedern (u.a. Dannat, Henke, Knief) übernahm die Verwaltung der Stadt. Die Räteregierung nahm eine Reihe sozialer Reformen in Angriff (siehe Rückseite). Die Banken weigerten sich, der neuen Regierung Geld für Löhne und Gehälter aus¬zuzahlen. Vor allem aber hatte die Ebert-Regierung in Berlin – auch auf Bitten der Abgesandten der Bremer Kaufmannschaft – beschlossen, in Bremen wieder „Ruhe und Ordnung“ herzustellen. Am 25. Januar befahl Noske der Freiwilligen-Division Gerstenberg, der sich ein aus bremischen Bürgersöhnen gebildeten Freikorps unter Oberst Caspari anschloss, den Angriff auf Bremen. Der begann am 04. Februar mit über 3000 Soldaten, Kanonen und Panzerautos. Nach heftiger Gegenwehr mussten die Arbeiter den Kampf einstellen, 29 Ver¬teidiger der Räterepublik waren gefallen. So endete auch in Bremen der Versuch, Demokratie und Sozialismus durchzu¬setzen. Wir gedenken der gefallenen Verteidiger der Bremer Räterepublik und wir fragen nach der Aktualität ihrer Ideen für uns heute. Denn wir sehen -dass heute wie damals der Kapitalismus nicht in der Lage ist, eine gerechte Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten -dass heute wie damals die Militarisierung sowohl im Inneren als auch nach Au¬ßen intensiviert wird -dass heute wie damals der Sicherheits- und Polizeistaat ausgebaut wird -dass heute wie damals soziale Rechte abgebaut werden -dass die Arbeitskraft der Menschen immer stärker ausgebeutet wird Unsere Lehren daraus sind -uns mit den Forderungen der Rätebewegung und -gedanken auseinanderzusetzen -Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! -statt Einschränkung der demokratischen Rechte treten wir ein für ihre radikale Ausweitung bei voller sozialer Absicherung für Alle -Milliarden für die Menschen statt für Banken und Konzerne! -die Forderung nach der 30-Stundenwoche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!