Schwanensterben – Ein Bremen-Krimi

geschrieben von Marion Bonk

14. März 2012

Klappentext:DIE TOTE IM WASSER An einem Novembermorgen wird die Leiche der jungen Russin Sonja Achmatova in einem Wassergraben auf einem Reiterhof am Rande Bremens gefunden. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: ein Pferdepfleger, der ein Verhältnis mit dem Opfer hatte – ein Routinefall für Kriminalhauptkommissar Heiner Hölzle. Doch im Laufe der Ermittlungen entdecken Hölzle und seine Kollegen zunächst Parallelen zu zwei ungeklärten Mordfällen aus den 70er-Jahren und stoßen schließlich auf eine Spur, die bis in das Jahr 1943 reicht …

Was hat der Pferdepfleger Pjotr mit dem Tod der jungen Russin Sonja zu tun, die man an einem Novembermorgen im Wassergraben eines Reiterhofs bei Bremen fand? Heiner Hölzle, der schwäbische Kriminalhauptkommissar, der Bremer Mordkommission und sein Team kommen nur langsam mit ihren Ermittlungen weiter. Sie müssen feststellen, dass es auch Parallelen zu zwei Morden im Rotlichtmilieu von vor 30 Jahren gibt. Was verbirgt sich hinter den alten Aufzeichnungen von Sonjas Großmutter Olga und was haben sie mit Bremen zu tun? Wer ist Valentin, der immer wieder in diesen Aufzeichnungen erwähnt wird. Bis zum unerwarteten Ende bleibt es spannend. Obwohl die Handlung in drei verschiedenen Jahren spielt, bleibt der Leser doch immer auf dem Laufenden und muss nicht zurückblättern, um die Zusammenhänge zu verstehen. Der Bremenbezug ist ganz toll dargestellt, und als Bremer kann man sich wunderbar in den beschriebenen Teilen Bremens zu Recht finden. Für Nicht-Bremer dürfte es vielleicht ein Anreiz sein, Bremen mal zu besuchen und ein wenig auf den Spuren der Beteiligten zu wandern. Für eingefleischte Thrillerfans, zu denen ich nicht unbedingt gehöre, mag dieser Krimi vielleicht etwas zu unblutig sein. Aber das macht gerade diesen Krimi aus. Er geht mehr in die Tiefe und zeigt Details rund um den Mord. Der Bezug auf die Zwangsarbeiter im Dritten Reich ist mal wieder ein Hinweis darauf, dass das Geschehene nicht vergessen werden darf und man sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen sollte. Mit diesem Buch ist den beiden Autorinnen Liliane Skalecki und Biggi Rist eine wunderbare Mischung aus Krimi, Reiseführer und historischem Hintergrund gelungen. Der schwäbische Bremer Kommissar bringt einen immer wieder zum Schmunzeln, wenn er in seinen schwäbischen Dialekt verfällt, was dem Ganzen noch eine humoristische Note verleiht. Ich kann Jedem das Buch nur empfehlen, der mal was Anderes lesen möchte als die harten Krimis bekannter Autoren. Es wäre schön, wenn von diesem Autorenteam noch mehr Romane erscheinen würden. Schwanensterben, von Liliane Skalecki /Biggi Rist, Gmeiner Verlag, ISBN 9783839212301. 422 Seiten, 11,90 €

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