Spuren unserer Flüchtlingsgeschichte in Dänemark

geschrieben von Silke

16. Juli 2011

Es ist jetzt über 60 Jahre her, dass dieses Lager geschlossen werden konnte ….

Es ist jetzt über 60 Jahre her, dass dieses Lager geschlossen werden konnte und doch trägt sich jeden Monat noch wenigstens ein Besucher in das Gästebuch ein, der einen direkten persönlichen Bezug zu dem Lager hat. Es ist gut, dass dieser Ort für die Nachwelt erhalten geblieben ist. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, der sollte in seinem Dänemarkurlaub hier herkommen und auch einen Spaziergang um den See machen, in dem sich damals bei Wind und Wetter viele Flüchtlinge gewaschen haben. Heute ist dieser Ort so friedlich, dass er viel Raum lässt zum Nachdenken über damals und unseren Umgang heute mit Flüchtlingen; mit Menschen, die, wie meine Großeltern damals, in der Schwebe leben, zwischen dem Gastland hier und der Hoffung, irgendwann nach einem politischen oder wirtschaftlichen Wandel in ihr Heimatland zurück zu kehren; Raum zum Nachdenken über unseren Umgang mit Menschen, die oft traumatisiert sind und ständig mit der Unwissenheit leben müssen, wie es ihren Verwandten, ihren Freunden geht, ob sie noch leben. Die sehenswerte Dokumentation auf dem Gelände ist auch in deutscher Sprache. Die Gedenkstätte liegt neben der Jugendherberge unweit der Kirche von Oksbøl und ist von dort aus ausgeschildert. Ergänzende Informationen insbesondere zu der Säuglingssterblichkeit von 80% finden sich im Internet.