Wir gedenken

geschrieben von Raimund Gaebelein

13. Mai 2012

Nach langem Leiden verstarb am 27. Februar unser Ehrenmitglied René Thirion

Bis zum Schluss hoffte er die Krankheit zu überstehen. Seine Witwe Josée übermittelte uns Ende März René Thirions letzte Grüße, in denen er seine Freundschaft und großen Respekt gegenüber der Bremer Landesvereinigung zum Ausdruck brachte. September 1943 war er Zwangsarbeiter im stark bombardierten Essen. René Thirion nutzte seinen Urlaub um im Widerstand unterzutauchen. Aufgrund von Verrat wurde er am 16.06.44 verhaftet und ins KZ Neuengamme verschleppt. Am 6.09.44 kam er ins KZ-Außenkommando Blumenthal, am 15.01.45 ins Lager Schützenhof. In einem Interview für Katinka Schröders Film „Die leeren Gräber von Meensel-Kiezegem“ beschreibt er seinen Leidensweg und die Reaktion der Bremer Bevölkerung. Auf dem Weg zum Lager wurden die KZ-Häftlinge beschimpft und geschlagen. Auf der A.G. Weser sollten sie U-Boot-Teile fertigen, während der Bombardierungen in den letzten Tagen vor dem Todesmarsch den Lagerzaun reparieren. Über Blumenthal, Farge, Hagen, Horst und Barkel wurden die KZ-Häftlinge am 7.04.45 nach Bremervörde getrieben, von dort mit einem Zug nach Winsen/Luhe gebracht. Am 15.04.45 kamen sie in Neuengamme an. Mit Tausenden weiterer Häftlinge ging es weiter zur Lübecker Bucht. Auf hoher See wurden René Thirion und Jean-Marie Vanden Eynde mit 2000 weiterer KZ-Häftlinge in der Nacht zum 3.05.45 von der Arcona auf die Athen umgeladen. Die sollte in Neustadt/Holstein weitere KZ-Häftlinge anderer Todesmärsche aufnehmen. So entgingen sie nur ganz knapp der Bombardierung der Schiffe.