Erinnerung und Mahnung

14. Mai 2020

Der 8. Mai: Heute vor 75 Jahren nahmen die Vertreter der Anti-Hitler-Koalition die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands in Berlin-Karlshorst entgegen. Die Soldatinnen und Soldaten der Anti-Hitler-Koalition haben den Sieg über die Nazibarbarei errungen. Dafürsagen wir heute Danke!
Dieser Sieg war aufs Engste verbunden mit der besonderen Leistung der Völker der Sowjetunion und der Roten Armee. Es war die Verteidigung Leningrads und Moskaus, die der „Blitzkriegsstrategie“ der Nazitruppen ein Ende bereitete. Mit der blutigen Schlacht um Stalingrad und der Panzerschlacht am Kursker Bogen wurde die Wende im Zweiten Weltkrieg eingeleitet und der Weg für die Zweite Front im Westen im Jahre 1944 geöffnet. Im Ergebnis konnte das Kriegsende in Europa erkämpft werden. Dafür sagen wir heute Spasibo!Ich halte es mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker, der1985 erklärte: Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung! Kanzlerin Merkel setzt diesen Gedanken nicht fort. Das Gegenteil ist der Fall. Heute hättesie die Gelegenheit, an einem sowjetischen Mahnmal in Berlin ihren Respekt und ihre Anerkennung für die Befreiung von der NS-Diktatur zum Ausdruck zu bringen. Damit hätte auch ein Zeichen an die Russische Föderation für einen Aufbruch in eine neue Verständigungspolitik verbunden sein können. Stattdessen geht die Bundesregierung auf Konfrontation zu Russland. Frau Merkel ist eine glühende Vertreterin der von den USA verlangten Sanktionen gegen Russland. Nato-Truppen stehen heute vertragswidrig wieder an Russlands Grenzen. Deutsche Soldaten befinden sich erneut in der Nähe Leningrads/St. Petersburgs. Mit der Nato-Strategie der „nuklearen Teilhabe“ strebt der deutsche Militarismus nach Atomwaffen. Diese Tatsachen sind unerträglich und gehören sofort beendet!Wir, die Mitglieder des Deutsch_Russische_Friedens_Tage Bremen e. V., sind in großer Sorge über die deutsch-russischen Beziehungen. Wir setzen uns für Kooperation statt Konfrontation ein. Wir wollen daran mitarbeiten, ein vernünftiges Verhältnis zu unseren Nachbarn im Osten zu entwickeln. Wir setzen auf Verständigung und gute Nachbarschaft. Als Schritte zur Vertrauensbildung setzen wir auf kulturellen Austausch und die Entwicklung einer Städtepartnerschaft zwischen Bremen und einer russischen Stadt. In diesen Tagen sehen wir zahlreiche Versuche, die Geschichte der 8. Mai 1945 neu zu interpretieren. Diese Versuche weise ich entschieden zurück. Der 8. Mai 1945 ist ein und bleibt ein Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg! Er hat es verdient, zu einem allgemeinen Feiertag zu werden!
Redebeitrag von Horst OttoDeutsch_Russische_Friedens_Tage Bremen e. V.