Rotglut
22. September 2013
Wer ist der Tote, den man im Bürgerpark beim Heinestein findet, der aber schon 35 Jahre als tot gilt. Was haben Che, Gue, und Vara mit seinem Tod zu tun? Kommissar Hölzle und sein Team dürfen wieder weit zurück in der Vergangenheit ermitteln. Diesmal geht es um einen Entführungsfall, das Bombenattentat 1974 im Bremer Hauptbahnhof und die RAF. Was haben der Verfassungsschutz und einige angesehene Bremer Bürger mit den Geschehnissen zu tun? Die Ermittler stoßen bei ihren Ermittlungen in ein Wespennest aus Intrigen und Machenschaften des Verfassungsschutzes. Bis zum Schluss bleibt es spannend, mit einem unerwarteten Ende.
Meine Meinung: In ihrem zweiten Krimi befasst sich das Bremer Autorinnenduo Skalecki/Rist wieder mit einem brisanten Thema der deutschen Vergangenheit. Auch dieses Buch spielt in verschiedenen Jahren. Wie in ihren ersten Roman ist ihnen der Wechsel sehr gut gelungen. Man wird in die Jahre der RAF zurückversetzt und bekommt ein wenig Einblick in die damals schon sehr fragwürdigen Methoden und Machenschaften des Verfassungsschutzes. „V-Leute waren auch zu dieser Zeit schon sehr beliebt.“ Die als Fußnoten angefügten Verweise auf Personen oder Ereignisse in dieser Zeit machen es auch nicht so geschichtsfesten Lesern möglich sich zurechtzufinden. Die Mischung aus Krimi und brisantem Thema ist hier wieder sehr eindrucksvoll miteinander verbunden. Es ist nicht blutrünstig, sondern animiert den Leser zum Mitdenken und Kombinieren. Kommissar Hölzle bringt durch seine schwäbische Mundart den Leser wie immer zum Schmunzeln. Ein Buch, das man lesen sollte. Ich hoffe, dass wir diesmal nicht wieder fast ein Jahr warten müssen, bis unser Kommissar Hölzle einen neuen und hoffentlich auch in die Vergangenheit führenden Fall lösen darf.
Rotglut, von Liliane Skalecki /Biggi Rist, Gmeiner Verlag, ISBN 978-3-8392-1442-8, 377 Seiten, 11,99 Euro