Erklärung des Landesvorstands der VVN-BdA Bremen zum Kriegsgräberfeld an der Reitbrake

1. Februar 2022

Inzwischen wurden neun vollständige Skelette neben vielen zusätzlichen Leichenteilen in dem Gräberfeld an
der Reitbrake ausgegraben. Damit hatte niemand vorher gerechnet. Deshalb ist es nun Zeit, fast 80 Jahre nach
Kriegsende und nach fast 80 Jahren schlampigen Umgangs des offiziellen Bremen mit den dort begrabenen
Leichen von Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion mit aller Sorgfalt und Expertise vorzugehen.
Wir unterstützen von daher die Forderung, die inzwischen auch mit der LINKEN von einer der Regierungs –
parteien erhoben wurde, eine unabhängige Kommission von Historikern, Völkerrechtlern und Ethikern einzu-
richten, die der Bremischen Bürgerschaft eine Empfehlung zum Umgang mit der Kriegsgräberstätte an der
Reitbrake geben soll.
Wir betonen nochmals unseren Dank an Dieter Winge und Ekkehard Lentz für ihre außerordentlich gründl-
ichen und peniblen Recherchen zum Gräberfeld für sowjetische Kriegsgefangene an der Reitbrake, die auf
früheren Recherchen von Harry Winkel und Peter-Michael Meiners aufbauen.
Wir danken außerdem dem Team um Professorin Halle von der Landesarchäologie für die umfangreichen
Grabungen, die sie dort vornehmen. Sie möchten wir bestärken darin, sich die Zeit zu nehmen, die für eine
sorgfältige Untersuchung nötig ist und sich nicht durch Dritte unter Zeitdruck setzen zu lassen. Nötigenfalls
sollte die Untersuchung über den bisher geplanten Bereich hinaus erweitert und die Mittel dafür bereit gestellt
werden.
Für den Landesvorstand
Ulrich Stuwe