Sächsische Verhältnisse
3. September 2019
Die Landtagswahl 2019 in Sachsen ist zu Ende. Die „Die Alternative für Deutschland“ (AfD) hat am 1. September ein Rekordergebnis eingefahren. Noch viel schlimmere Befürchtungen führten dazu, dass der Bundesausschuss unserer Organisation der Landesvereinigung Sachsen Hilfe gegen die AfD angeboten hatte. Nichtsächsische Mitglieder sollten sich für einige Tage in Sachsen an Aktionen beteiligen. Ein extra entstandener Flyer sollte an WählerInnen verteilt und in Briefkästen gesteckt werden. Eine eigens eingesetzte Person sollte den Einsatz der Nichtsachsen koordinieren…
Den wenigen Menschen, die sich meldeten, ist mit zu danken, dass die große Mehrzahl der ca. 33.000 Flyer bei den SächsInnen ankamen. Die Hauptarbeit leisteten aber die sächsischen KameradInnen, insbesondere in Chemnitz Wolfgang Engel, mit der VVN-BdA verbundene Organisationen, wie z.B. Aufstehen gegen Rassismus“ und das „Erich-Zeigner-Haus e.V.“ aus Leipzig…
Auch wenn ich aus praktischen Gründen beim Verteilen der Flyer solche Siedlungen bevorzugt aufsuchte, so bemerkte ich doch, dass die rechte Anhängerschaft nicht auf solche mutmaßlich einkommensschwächeren Schichten beschränkt ist. Ich lernte, dass das „Deutsche Reich“ in Liebertwolkwitz in Leipzig liegt und seine EinwohnerInnen teure Autos fahren und Otto von Bismarck mit Fahne und Büste verehren.
Häufig wurde ich gefragt, ob unsere Aktion etwas bringen würde. Der Wahltag antwortete darauf eher negativ. Gegen die mediale Vorherrschaft kamen wir nicht an. Die Medien haben die Wahl in Sachsen darauf zugespitzt, ob die CDU oder die AfD mehr Stimmen erhält. So haben beide Parteien auch besser abgeschnitten, als die WahlforscherInnen zuletzt vorhersagten. Unsere schlimmsten Befürchtungen – AfD wird stärkste Kraft und stellt den Ministerpräsidenten – haben sich zum Glück nicht erfüllt.
Ulrich Stuwe
Auszug BAF 10./11.2019