Die erlaubte Kritik
8. Januar 2019
Vom 22. November bis zum 5. Dezember wurde im Kunst- und Kulturverein Spedition (Beim Handelsmuseum) die Ausstellung „Banditi e ribelli“ über die italienische Resistenza 1943-1945 gezeigt. Die Ausstellung, die mit vielen Fotos, Karten, Dokumenten von PartisanInnen arbeitet und deren Texten – bei aller notwendigen Kürze – sehr detailliert sind, möchte zu einem besseren Verständnis der Resistenza beitragen. Die Ausstellung gibt eine kurze Einführung in den Kriegsverlauf seit dem 10. Juni 1940 als das faschistische Italien durch die Kriegserklärung an Frankreich in den Krieg eintrat. Nach der Landung der westlichen Alliierten auf Sizilien wurde das faschistische Regime Mussolinis durch bisherigen italienischen Verbündeten gestürzt. Es folgten Waffenstillstand mit den Alliierten, die Besetzung Restitaliens durch die Wehrmacht und die Einrichtung der faschistischen Repubblicca Sociala Italiana (RSI) in Norditalien. … Dass es im Herbst und Winter 1944 immer wieder zu schweren Massakern in italienischen Ortschaften gekommen war, wird durch die Ausstellung klar und eindeutig gegeißelt. Die italienische Selbstbefreiung der großen norditalienischen Städte durch die Resistenza wird aber eher abwertend gesehen. … Viel wichtiger als die Ergebnisse ist aber, dass nach 1945 in der italienischen Gesellschaft eine hohe Würdigung der antifaschistischen Widerstandsbewegung eintrat, die über längere Zeit ein antifaschistisches Klima ermöglichte, das es in Deutschland nicht gab…
Auszug BAF 02./03.2019