Kurt Nelhiebel erhält das Bundesverdienstkreuz

15. Mai 2018

Der Bremer Autor und Journalist Kurt Nelhiebel erhielt am 18. April im Kaminsaal des Rathauses das Bundesverdienstkreuz am Bande. Er war Redakteur und später Nachrichtenchef bei Radio Bremen. In den 1960er-Jahren schrieb er unter dem Pseudonym Conrad Taler über den Auschwitz-Prozess am Frankfurter Landgericht. Nelhiebel wuchs in Nordböhmen auf, einem Gebiet, das heute zu Tschechien gehört. 1965 kam er nach Bremen. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher über die jüngere deutsche Geschichte, über wieder erstarkenden Nationalismus und Rechtsextremismus. Sein Werk gilt „dem Kampf gegen den Nazi-Ungeist und der Erinnerung an ermordete Widerstandskämpfer und alle anderen Opfer des Nationalsozialismus.“ Kurt bezog Position und scheute streitbare Thesen nicht: 2014 erhielt er den Friedenspreis der Villa Ichon…

Herkunft

Wenn später jemand fragen sollte,

wo kam der Mann denn her,

der alle gern versöhnt sehn wollte,

dann sagt ihm ungefähr:

Wo sich die Menschen einst vertrugen,

wo Schwäche fand Applaus,

bevor die Eintracht sie erschlugen,

dort war er einst zu Haus.

Wo blaue Berge sich erhoben

aus einem Wäldermeer,

wo sich zwei Welten eng verwoben,

aus Böhmen stammt er her.

K.N.

Auszug BAF 06/07.18