Sommerausfahrt zur Gedenkstätte Esterwegen
20. Juli 2015
Sa. 29.08. gegen 10 Uhr ab Linkstreff West Gröpelingeer Heerstraße/Ecke Moorstraße: Sommerausfahrt in die Gedenkstätte Esterwegen. Geplant ist Fahrgemeinschaften zu bilden. Wir werden dort um 11:45 Uhr von Kurt Buck, dem Leiter der Gedenkstätte, erwartet. Fahrzeit ab Bremen ca. 90 min. Anmeldungen erbeten bei Raimund Gaebelein unter (0421) 6163215 raygaeb@web.de 0176/4986 5184 bitte angeben ob PKW zur Verfügung und Möglichkeit der Mitnahme. Dauer Vortrag und Besichtigung ca. 3 Stunden. Möglichkeit zum Kaffeetrinken nach Anmeldung gegeben.
Bebilderter Vortrag zur Geschichte der Emslandlager im Seminarraum; Erläuterungen zur Topographie des Lagers Esterwegen am Luftbild im Eingangsbereich; anschließend Gang über das Lagergelände mit Erläuterungen; Einführung in die Ausstellungen und individueller Rundgang; Abgeurteilt von Justiz und Wehrmacht. Gefangene in der Strafanstalt Lingen und den Emslandlagern 1935-1945 Sonderausstellung von Studierenden der Universität Osnabrück in Kooperation mit den Gedenkstätten Gestapokeller Osnabrück und Esterwegen.
„Unmittelbar nach der Machtübertragung an den Faschismus am 30. Januar 1933 begann eine Phase der Machtsicherung. An die Stelle der verhältnismäßig liberalen Rechtsordnung der Weimarer Republik sollte eine völkische Lebensordnung treten. Recht ergab sich aus den Vorstellungen der „Volksgemeinschaft“ und dem „Führerwillen“. Neue Verordnungen und Gesetze wie das „Ermächtigungsgesetz“ zerstörten die parlamentarische Demokratie und setzten verfassungsmäßige Grundrechte außer Kraft. Neue politische Straftatbestände wurden geschaffen und durch die zivile Justiz streng geahndet. Gleichzeitig verschärfte sie auch die Rechtsprechung gegenüber kriminellen Angeklagten drastisch. Strafvollzug sollte vor allem harte Sühne sein. Die Militärjustiz begriff sich als Instrument zur „Aufrechterhaltung der Manneszucht“ in der Wehrmacht und fällte ebenfalls mit zunehmender Dauer des Krieges immer gnadenlosere Urteile. Eine beispielhafte Auswahl von zwölf Gefangenen-Biographien zeigt unterschiedliche Lebensläufe und Tatvorwürfe. Mit ihnen werden individuelle Schicksale sichtbar, die hinter der Rechtsprechung der NS-Gerichte standen. Nicht alle Verurteilten waren ausschließlich Opfer. Einige waren auch zugleich Täter. Aber alle wurden Opfer einer politischen Justiz. Die Haftzeiten der ausgewählten Gefangenen reichten insgesamt von 1935 bis 1945 und machen die zunehmende Radikalisierung der Rechtsprechung und die stetige Verschlechterung der Lebensbedingungen der Gefangenen deutlich; insbesondere in den emsländischen Strafgefangenenlagern, in denen bis 1945 etwa 1.600 Gefangene umkamen.“
Fahrt (ca. 7 km) zur Begräbnisstätte Esterwegen (Lagerfriedhof) mit geführter Begehung oder Filmvorführung mit Zeitzeugenberichten