Entschädigung ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener

20. Juli 2015

, ,

Der Bremer Freundeskreis von „Kontakte-Kontakty“ hat mit großer Freude zur Kenntnis genommen, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags am 20. Mai mit breiter Unterstützung von der LINKEN bis zur CDU den überlebenden sowjetischen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs eine Entschädigung von insgesamt zehn Millionen Euro zugesprochen hat. Wir sehen darin eine Bestätigung auch unseres eigenen jahrelangen Engagements für die Betroffenen.
Von den insgesamt ca. 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsfangenen ist weit mehr als die Hälfte (rund 3,3, Millionen) in deutschem „Gewahrsam“ durch Seuchen, Hunger, Erfrieren, Misshandlungen und willkürlichen Tötungen umgekommen; von den Zurückgekehrten wurden überdies viele in der Sowjetunion als Kollaborateure verhaftet oder in Arbeitslager verbracht. Wenn man davon ausgeht, dass die Quote der in deutscher Kriegsgefangenschaft umgekommenen westalliierten Soldaten „nur“ rund 3 % betrug, wirft dies Schlaglichter auf das Menschenbild der Nationalsozialisten, in dem Russen und andere Sowjetvölker als „Untermenschen“ diffamiert wurden. Heute leben noch rund viertausend hochbetagte Betroffene in Russland und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken; sie erhalten voraussichtlich von der mit der Auszahlung beauftragten Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ jeweils 2500 Euro – für armenische Rentner immerhin zwei Jahresrenten. Diese Auszahlung ist für die ehemaligen Kriegsgefangenen zugleich eine lange erwartete Anerkennung des erfahrenen Leids….Der Bremer Freundeskreis sieht sich durch die Entscheidung des Haushaltsausschusses in seinem Engagement bestätigt und darüber hinaus veranlasst, seine Tätigkeit im Sinne der Betroffenen und der Völkerverständigung fortsetzen. Es gibt noch viel zu tun!
Für den Bremer Freundeskreis von Kontakte-Kontakty

Auszug BAF Artikel 08./09.2015