Vortragsreihe zum Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg

10. Dezember 2013

die VVN-BdA Bremen e.V. führt gemeinsam mit der Naturfreundejugend Bremen vom 28. Januar bis 4. Februar 2014 vier Lesungen zum Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg durch. Sie finden jeweils um 19.30 Uhr im Seminarraum der Buchte, Naturfreundehaus in der Buchtstraße 14/15 statt. Die Veranstaltungsreihe wird unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Dienstag, 28.01.14, um 19:30 Uhr Buchte, Buchtstraße 14/15, Lesevortrag Andrea Röpke

Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland

Was können und müssen Staat und Gesellschaft präventiv gegen rechtsextreme Gesinnungen unternehmen?

 

Donnerstag, 30.01.14, um 19:30 Uhr Buchte, Buchtstraße 14/15, Lesevortrag Dr. Heinrich Hannover

Der verlorene Kampf … aber er war nicht vergebens

Gerade mal 18 Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Faschismus, verurteilte das Landgericht Bremen Willi Meyer-Buer zu acht Monaten Gefängnis, weil er trotz KPD-Verbot als Einzelbewerber bei der Bundestagswahl 1961 kandidierte.

 

Dienstag, 04.02.14, um 19:30 Uhr Buchte, Buchtstraße 14/15, Lesevortrag Herbert und Inge Breidbach

Lebenslang politisch aktiv

Nie wieder Krieg, Verbot rechtsradikaler Parteien, Gerechtigkeit und Frieden, sich auseinandersetzen, Leserbriefe formulieren, nicht alles hinnehmen, füreinander da sein.

 

Donnerstag, 06.02.14, um 19:30 Uhr Buchte, Buchtstraße 14/15, Lesevortrag Raimund Gaebelein

der deutsche Umgang mit dem Rechtsextremismus

Conrad Talers Buch entlarvt die von konservativen Kreisen heraufbeschworene Angst vor dem Bolschewismus zur Zeit des Kalten Krieges, um die Wiederbewaffnung gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen.

 

Lesung aus Andrea Röpkes „Blut und Ehre“

Am Dienstag, den 28. Januar 2014, liest Andrea Röpke aus ihrem neusten gemeinsam mit Andreas Speit verfassten Buch „Blut und Ehre. Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland“. Seit Mai 2013 findet vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, Mitglied des rechtsextremen NSU, und andere Verdächtige statt. Ihnen wird die Beteiligung an einer Serie rechtsextrem motivierter Morde an türkei- und griechischstämmigen Männern und an einer jungen Polizistin vorgeworfen. Insbesondere die Tatsache. Dass die rechtsterroristische Zelle nur durch Zufall enttarnt wurde, wirft eine Reihe von Fragen auf, denen dieses Buch nachgeht: Wie entwickelte sich das rechtsradikale Milieu seit Gründung der Bundesrepublik? Wie groß ist die Zahl der Unterstützer und Sympathisanten rechter Gewalt? Welche Schlüsse sind aus der Vielzahl peinlicher und bedrückender Versäumnisse und Ermittlungspannen bei der Bekämpfung und Aufdeckung rechtsextremer Straftaten zu ziehen? Wie kann den Opfern Gerechtigkeit widerfahren? Und nicht zuletzt: Was können und müssen Staat und Gesellschaft präventiv gegen rechtsextreme Gesinnungen unternehmen?

 

Lesung aus den Erinnerungen Willy Meyer-Buers

Am Donnerstag, den 30. Januar 2014, liest Heinrich Hannover aus den Erinnerungen Willi Meyer-Buers „der verlorene Kampf … aber er war nicht vergebens“. Am 20. Mai 1963, gerade mal 18 Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Faschismus, verurteilte das Landgericht Bremen Willi zu acht Monaten Gefängnis mit fünfjähriger „Bewährung“. Das einzige „Vergehen“: er hatte trotz KPD-Verbot als Einzelbewerber bei der Bundestagswahl 1961 kandidiert. Dieser erneute Prozess gegen ihn steht am Anfang seiner Lebenserinnerungen. Der Staatsanwalt des Landgerichts hielt dem Antifaschisten vor, “ein unbelehrbarer, fanatischer Anhänger der KPD“ zu sein. Drei Jahrzehnte vorher, 1934 hatte der Staatsanwalt des Nazi-Gerichts in Hamm dem von den Folterknechten der Gestapo geschundenen Häftling Willi Meyer-Buer in ähnlichen Worten vorgeworfen, er sei ein „unverbesserlicher Kommunist“ vor dem die Volksgemeinschaft geschützt werden müsse.

Lesung aus den Erinnerungen unserer Breidbachs

Am Dienstag, den 4. Februar 2014, lesen Herbert und Inge Breidbach aus ihren Erinnerungen. Den Worten der Autorin Marlies Böner Zollenkopf nach ist es „ein ‚subjektives’ Buch …, das mit Sicherheit nicht alle Facetten im Leben der beiden wiedergibt. Inge und Herbert sind zu Wort gekommen, aber auch Menschen, die sie ein Stück weit begleiteten… Herbert und Inge sind einen langen gemeinsamen Weg gegangen. Es waren die gleichen Ziele, für die sie sich einsetzten und für die sie sich noch heute engagieren. Nie wieder Krieg, Verbot rechtsradikaler Parteien, Gerechtigkeit und Frieden. Sich etwas zu sagen haben, sich auseinandersetzen, Leserbriefe formulieren, nicht alles hinnehmen, füreinander da sein, wenn im Alter das Leben anstrengend wird – das macht einen großen Teil der Liebe zueinander aus.“

Lesung aus Conrad Talers „Skandal ohne Ende“

Am Donnerstag, den 6. Februar 2014, liest Raimund Gaebelein aus Conrad Talers Buch über den deutschen Umgang mit dem Rechtsextremismus. In der Einleitung entlarvt er die von konservativen Kreisen heraufbeschworene Angst vor dem Bolschewismus zur Zeit des Kalten Krieges. Um die Wiederbewaffnung gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen, scheute sich Konrad Adenauer nicht, als Kriegsverbrecher verurteilte Wehrmachtsgeneräle und hochbelastete SS- und SD-Chargen in höchste Führungsgremien einzusetzen. Ob Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt, viele der Spitzenleute „kamen aus dem braunen Sumpf“.