Bilder im Krieg

geschrieben von Gerhard Kromschröder, Journalist

15. August 2010

Man braucht nur Kriege nicht mehr Kriege zu nennen, sondern Friedensmissionen;

zivile Kriegstote werden zu Kollateralschäden neutralisiert, zerfetzte Soldaten zu gefallenen Helden veredelt… Ereignisse haben wir weniger in Texten in Erinnerung…Bilder scheinen dort eher haften zu bleiben.Und längst sind moderne Kriege auch Kriege der Bilder. Sie werden durch Bilder gerechtfertigt…Sie können uns gegen den Krieg einnehmen, sie können Öffentlichkeit mobilisieren und so politische Wirksamkeit entfalten…Dabei habe ich mich gefragt, ob es nicht zynisch ist, solche Bilder zu machen, Leichen zu fotografieren…Vielleicht bekommt der Tod dieser Kriegsopfer noch einen klitzekleinen Rest von Sinn, wenn diese geschundenen Körper in meinen Fotos den Schrecken des Krieges bezeugen, seine dunkle Seite zeigen… Und ich glaube, dass die Opfer wollen, dass ihr Leid nicht unterschlagen wird… Kriege brauchen Begründungen… Im Jugoslawien-Krieg musste eine Zeichnung herhalten, der „Hufeisenplan“…Manchmal genügt auch schon ein einzelnes Kleidungsstück, eine Burka zum Beispiel