Paris – Boulevard St. Martin No. 11

26. April 2010

von Peter Gingold

27.04.2010

Ulrich Schneider und Silvia Gingold lesen:

Paris – Boulevard St. Martin No. 11

von Peter Gingold

Dr. Ulrich Schneider (Kassel), Generalsekretär der Fédération Internationale des Résistants (FIR) und Silvia Gingold lesen aus den Erinnerungen des Widerstandskämpfers Peter Gingold, Paris – Boulevard St. Martin No. 11. Ein jüdischer Antifaschist und Kommunist in der Résistance und der Bundesrepublik. Veranstalter sind Naturfreunde Bremen und VVN-BdA Bremen.

Dienstag, 27. April 2010, 19:30 Uhr

Ostkurvensaal des Weserstadions

Herausgegeben von Ulrich Schneider, 2009, Köln: PapyRossa Verlag, 188 Seiten, 14,90 Eur, ISBN 978-3-89438-407-4.

„Er konnte mit seinem rhetorischen Talent besonders junge Menschen ansprechen und begeistern“, vermerkt der Herausgeber Dr. Ulrich Schneider über Peter Gingold. Wer ihn kannte, der findet ihn in diesem Buch live wieder – ohne künstliche Schnörkel und sprachliche Raffinessen. Vielleicht lag darin die Begeisterung beim Zuhören. Schon wer Peter Gingold im Dialog erlebte, der sah bei ihm in Augen, „deren Blick man sucht und wieder sucht, von denen angesehen zu werden man als Erfrischung, als Belebung empfindet“, weil sie trotz seines hohen Alters jugendlichen Eifer und Flexibilität im Denken ausstrahlten. Der Funke sprang über, wenn er als Zeitzeuge des antifaschistischen Widerstands mit und vor Menschen sprach, die von ihm letztlich wissen wollten: „Was kann jeder einzelne tun?“ Peter Gingold lässt der Leserin und dem Leser die Chance, über den eigenen Lebensentwurf in Ruhe nachzudenken, will sie „gefühlsmäßig erreichen“ und ihnen „gleichzeitig Denkanstöße geben“, so wie er es bei einer Rundreise 2005 mit der IG BAU in Nordrhein-Westfalen tat, um sich etwa zweitausend Berufsschülern zu nähern. Doch bei allem Verständnis für Schwächen und Fehler der Handelnden und Zögerlichen „damals“ ist die Botschaft für die Jugendlichen der Gegenwart nicht nur unzweideutig, sondern auch provozierend, weil sie keinen Fluchtweg offenhält: „Sie hatten keine Erfahrung, was Faschismus bedeutet, wenn er einmal an der Macht ist. Aber heute haben wir alle diese Erfahrung, heute muss jeder wissen, was Faschismus bedeutet. Für alle zukünftigen Generationen gibt es keine Entschuldigung mehr, wenn sie den Faschismus nicht verhindern.“

Dienstag, 27. April 2010, 19:30 Uhr Ostkurvensaal des Weserstadions Herausgegeben von Ulrich Schneider, 2009, Köln: PapyRossa Verlag, 188 Seiten, 14,90 Eur, ISBN 978-3-89438-407-4. „Er konnte mit seinem rhetorischen Talent besonders junge Menschen ansprechen und begeistern“, vermerkt der Herausgeber Dr. Ulrich Schneider über Peter Gingold. Wer ihn kannte, der findet ihn in diesem Buch live wieder – ohne künstliche Schnörkel und sprachliche Raffinessen. Vielleicht lag darin die Begeisterung beim Zuhören. Schon wer Peter Gingold im Dialog erlebte, der sah bei ihm in Augen, „deren Blick man sucht und wieder sucht, von denen angesehen zu werden man als Erfrischung, als Belebung empfindet“, weil sie trotz seines hohen Alters jugendlichen Eifer und Flexibilität im Denken ausstrahlten. Der Funke sprang über, wenn er als Zeitzeuge des antifaschistischen Widerstands mit und vor Menschen sprach, die von ihm letztlich wissen wollten: „Was kann jeder einzelne tun?“ Peter Gingold lässt der Leserin und dem Leser die Chance, über den eigenen Lebensentwurf in Ruhe nachzudenken, will sie „gefühlsmäßig erreichen“ und ihnen „gleichzeitig Denkanstöße geben“, so wie er es bei einer Rundreise 2005 mit der IG BAU in Nordrhein-Westfalen tat, um sich etwa zweitausend Berufsschülern zu nähern. Doch bei allem Verständnis für Schwächen und Fehler der Handelnden und Zögerlichen „damals“ ist die Botschaft für die Jugendlichen der Gegenwart nicht nur unzweideutig, sondern auch provozierend, weil sie keinen Fluchtweg offenhält: „Sie hatten keine Erfahrung, was Faschismus bedeutet, wenn er einmal an der Macht ist. Aber heute haben wir alle diese Erfahrung, heute muss jeder wissen, was Faschismus bedeutet. Für alle zukünftigen Generationen gibt es keine Entschuldigung mehr, wenn sie den Faschismus nicht verhindern.“