Flagge zeigen

geschrieben von Christian Dirbach

31. Oktober 2006

„Tura Bremen protestiert gegen geplante NPD-Demonstration

In den vergangenen Wochen kannte die sportliche Kulisse nur drei Farben: Schwarz-Rot-Gold. Sie erinnern an einen unvergesslichen Sommer, bei dem fröhliche, weltoffene Menschen – nicht nur Deutsche – diese Farben auf Fahnen schwenkten, sie in Gesichtszügen strahlten, Ober- wie Unterbekleidung bedruckten, Autos kennzeichneten oder aus Fenstern und Balkonen flatterten. Die Farben der deutschen Nationalfahne wurden und bleiben Symbol für eine bewegende Fröhlichkeit, für eine Freund-reichere Welt, für die der Sport ganz offensichtlich eine einladende Plattform bilden kann. Diesen unbekümmerten und „kuscheligen“ Patriotismus gilt es zu bewahren und ihn vor fremdenfeindlichen Überlagerungen zu schützen.

Seit geraumer Zeit versucht die NPD nun vor den Toren Bremens, in Dörverden oder Delmenhorst, Fuß zu fassen und hat jetzt auch eine Demonstration im Bremer Westen angekündigt.

Das Präsidium des Bremer Turnverbandes solidarisiert sich mit dem Präsidium von Tura Bremen und veröffentlicht deshalb an dieser Stelle Auszüge einer Presseerklärung des Vereins vom 28. August 2006:

„Tura Bremen protestiert gegen geplante NPD-Demonstration

Der Turn- und Rasensportverein (Tura) Bremen protestiert gegen die Planungen der NPD, am 04. November durch Bremen-Gröpelingen zu demonstrieren. Tura ist in diesem Jahr zum Integrations-Stützpunktverein ernannt worden. Damit wird die wichtige Arbeit des Sports für ein friedliches Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationhintergrund anerkannt.

’In Gröpelingen arbeiten viele Institutionen und Vereine für ein Klima der Toleranz und gegenseitigen Achtung. Zahlreiche interkulturelle Veranstaltungen des Stadtteils haben nicht nur überregional Beachtung gefunden, sondern zeigen auch die Integrationsfähigkeit Gröpelingens. Diese Anstrengungen würden durch die geplante Veranstaltung der NPD nachhaltig beschädigt’, befürchten Tura-Präsident Dirk Bierfischer und Vizepräsident Ekkehard Lentz.

’Sollte der Aufzug genehmigt werden, werden wir mit möglichst vielen anderen Gruppen und Personen zur Verhinderung der NPD-Demonstration aufrufen’, heißt es abschließend in der Tura-Erklärung.“

Dem Präsidium des Bremer Turnverbandes ist klar, dass es sich bei dieser Ankündigung einer Demonstration um eine Provokation handeln soll, bei der gerade auch das Datum (am Wochenende vor dem 09. November) eine Rolle spielt. Weiterhin soll hier auch keineswegs eine Partei aus ihrer relativen Bedeutungslosigkeit herausgeredet werden. Gleichwohl gilt es vor allem die Vereine in ihrer Arbeit vor Ort zu unterstützen, die anerkannten Maßen einen herausragenden Beitrag zum sozialen Frieden leisten.